Maria al-Qibtiyya, Mutter Ibrahims, die elfte Ehefrau des Propheten

 

Ausgenommen von den anderen Ehefrauen des Propheten wurde Maria nicht als "Mutter der Gläubigen" genannt. [1]


Vorgeschichte


Maria, die Koptin, stammte aus Ägypten; ihr Vater Samon war Kopte und ihre Mutter war eine römische Katholikin. [2] Sie wurde im Jahre 7 n.H. [3] von ihrem König Al-Muqawqas dem Propheten Muhammad geschenkt. Dies erfolgte auf den Aufruf Muhammads an den König Al-Muqawqas, den Islam anzunehmen.
Maria und ihre Schwester Sherin kamen unter vier Sklavinnen mit anderen Geschenken in Medina an.


Ehe


Der Prophet schenkte ihre Schwester Sherin weiter an seinen Dichter Hassan ibn Thabit und nahm Maria zu sich.
Im Gegensatz zu den anderen Frauen wohnte Maria allein im Hause des Gefährten Haitha ibn An-numan, das entfernt vom Haus des Propheten lag.
Maria war sehr glücklich darüber, dass sie Ehefrau des Gesandten Allahs geworden war. Er war für sie Vater, Mutter und Bruder, da sie fremd im Lande war.
Diese Ehe brachte ‘Aischa wie die anderen in Aufregung, erst nachdem sich der Prophet bei Maria länger aufhielt, jedoch verringerte sich ihre Eifersucht im Laufe der Zeit.


Stellung Marias zu den anderen Ehefrauen


Maria wurde noch glücklicher, da sie, als einzige von allen Ehefrauen des Propheten, ihm einen Sohn, Ibrahim, schenkte. Dies war wie bereits in den vorhergehenden Kapiteln erwähnte worden ist, Anlass zur großen Eifersucht aller Frauen auf sie. Diese Eifersucht hörte nicht auf, bis es u.a. zur Trennung des Propheten von allen seinen Frauen, sowie zu seinem Verbot [4] ihr gegenüber, führte.

Sie hatte viel darunter leiden müssen, insbesondere, da kurz danach ihr Sohn Ibrahim starb. [5]
Denn Ibrahim lebte nicht länger als etwa ein Jahr, und nach etwa einem weiteren Jahr verlor Maria auch Muhammad selbst. Sie lebte noch fünf Jahre nach dem Tode des Propheten und starb im Jahre 16 n.H., in der Regierungszeit des zweiten Kalifen “Umar”. [6]
Sie wurde mit den anderen Ehefrauen des Propheten in Al-Baqi begraben. [7]


[1] Bint As-Sati, ebenda, S. 194
[2] Ebenda
[3] Dieses Jahr wurde als "Delegationsjahr" genannt, aus dem Grunde da der Prophet viele Delegationen an die Oberhäupter der Welt sandte, um sie zum Islam zu rufen.
[4] Bint As-Sati, ebenda, Vgl. Koran 66,1
[5] Der Topd Ibrahims ist ein Beweis für die Prophetie Muhammads. Hätte Ibrahim nach dem Propheten gelebt, so wäre er auch ein Prophet, was dann dem Koran widerspricht würde. Vgl. dazu Koran 33,40 und Anmerkung 6 zur ersten Mutter der Gläubigen (dieser Arbeit)
Am Tage seines Todes spielte die Zufälligkeit eine Rolle, da er mit der Sonnenfinsternis zusammenentraf. Viele Muslime glaubten, dass der Himmel sich wegen seines Todes verdunkele. Der Prophet widerlegte dies selbst mit den Worten, dass Sonne und Mond zwei Zeichen Allahs seien, die sich nicht wegen eines Menschentodes verändern.
Nach einer Überlieferung sprach der Prophet in tiefer Trauer über seinen verstorbenen Sohn Ibrahim: "Das Auge lässt seine Tränen fallen, und das Herz traut, und wir sagen nichts, außer das, worüber das Herz zufrieden wird, wahrlich, wir trauen sehr über dich, oh Ibrahim. Und wir gehören Allah und zu Ihm ist unsere Rückkehr."
Vgl. Bint As-Sati, ebenda, S. 194
[6] Bint As-Sati, ebenda, S. 202
[7] Ebenda, S. 202 f.

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