Maimuna bint Al-Harith, die zwölfte Ehefrau des Propheten
Vorgeschichte
Im Jahre 7 n.H., gemäß dem Versöhnungsabkommen von Al-Hudaibiya, durften die Muslime Mekka für drei Tage besuchen. [1]
Die Pilgerfahrt-Zeremonie und die Anrufung Allahs der Muslime vor Al-Kaba haben viele Mekkaner beeindruckt. Es kam zu einer erhabenen islamischen Versammlung.
Bura bint Al-Harith, die dies miterlebt hatte, war tief davon berührt. Ihre Schwester ist Umm Al-Fadl [2], die Ehefrau des Al-Abbas, des Onkels des Propheten.
Ehe
Während sich der Prophet in Mekka aufhielt, kam ihm seinem Onkel Al-Abbas mit einer Botschaft von Bura. Diese besagte, dass Bura sich dem Propheten schenken wolle. Der Prophet nahm ihr Angebot an und heiratete sie mit der Morgengabe von 400 Dirham, [3] in einem Vorort von Mekka. [4]
Nach anderem Bericht hatte sie sich selbst dem Propheten ohne Vermittlung angeboten. [5] Sie war Witwe und 26 Jahre alt. Nach der Heirat bekam Bura den Namen Maimuna, d. h. Segen. Denn gerade zu dieser Zeit durften die Muslime nach 7 Jahren Mekka zum ersten Mal betreten.
Stellung Maimunas zu den anderen Ehefrauen
Der Prophet kehrte danach mit Maimuna nach Medina zurück, wo sie ihren Platz in seinem Hause einnahm.
Maimuna war wie Safiya neutral und näherte sich keiner der Parteien der Frauen. Erst als Maria den Sohn Ibrahim gebar, stellte sie sich neben allen anderen Frauen gegen Maria.
Nach dem Tod des Propheten lebte Maimuna fromm und gläubig, bis sie kurz nach der ersten Hälfte des ersten Jahrhunderts n.H. verstarb. [6] Sie wurde, wie sie es wünschte, in demselben Ort, in dem sie die Ehe mit dem Propheten eingegangen war, begraben. [7]
Sie ist die zweite „Mutter der Gläubigen“, die nicht in Al-Baqi begraben ist. [8]
Anmerkungen:
- Bint As-Sati, ebenda, S. 204 ff. Vgl. Koran 48,37
- Umm al-Fadl, die Frau von Muhammads Onkel Al-Abbas, ist die zweite Frau nach Khadiga, die an Muhammad glaubte und seine Botschaft bestätigte.
- Bint As-Sati, ebenda
- Der Vorort hieß Faras bei At-Tanim, der am Rande nördlich von Mekka liegt. Bint As-Sati, ebenda, S.212
- Bint As-Sati, ebenda, S. 211, nach Ibn Hisham 4, 296 vgl. Koran 33,50
- Ebenda, S. 212
- Ebenda, S. 213
- Khadiga, die erste Frau des Propheten sowie die erste Mutter der Gläubigen, die in Mekka verstarb ist auch dort begraben.