‘Aischa – Die dritte Ehefrau des Propheten
1. Ausspruch
„Nehmt die Hälfte eurer Religion von dieser Humaira (‘Aischa).“ [1]
Dieser Anspruch Muhammads, Allahs Segen und Friede auf ihm, weist auf ‘Aischa, Allahs Wohlgefallen auf ihr, als Quelle der Überlieferung hin. Somit gilt ‘Aischa für die Hadith-Sammler als wichtigste, unmittelbare Quelle der Überlieferung für den zweiten Bestandteil des Islam, die Sunna, worin die Taten und Worte des Gesandten festgehalten sind.
2. Vorgeschichte
‘Aischa wurde in Mekka geboren. Wie berichtet, liegt ihr Geburtsjahr vier oder fünf Jahre nach dem Berufungserlebnis des Gesandten Muhammad.[2] Sie war von Geburt an eine Muslima, da ihre Eltern schon zuvor den Islam angenommen hatten. Daher wurden sie und ihre Schwester Asma’ schon im Islam aufgezogen. Bei seinen Besuchen im Hause Abu Bakrs hatte Muhammad ‘Aischa kennengelernt. ‘Aischa war von fröhlichem und lebhaftem Wesen, was Muhammad anzog und zu manchem Scherz zwischen ihm und dem Mädchen führte. Auch ihre Klugheit beeindruckte ihn sehr. Wie sehr sie sein Herz gewann, kommt in den Worten Muhammads an ihre Mutter zum Ausdruck: „O, Umm Rumman, sei gütig zu ‘Aischa und hebe sie mir auf!“ (ebenda).
Wir kommen zurück zu der Zeit, da Chaula dem Gesandten die Ehe mit ‘Aischa vorschlug. Die eheliche Verbindung Muhammads mit ‘Aischa sollte die Bande, zwischen Muhammad und seinem besten, treuen Freund Abu Bakr weiter stärken und vertiefen.
Chaula berichtete von diesem Heiratsantrag: „Ich trat in das Haus Abu Bakrs und trag sogleich auf Umm Rumman, die Mutter ‘Aischas, da sprach ich zu ihr: „O, Umm Rumman, welche Güte und Segen brachte Allah zu dir!“[3] Sie fragte: „Was ist das?“ Chaula antwortete: „Der Gesandte Allahs schickte mich, um ‘Aischa für ihn zu werben.“ (ebenda). Umm Rumman bat sie, zu warten bis Abu Bakr nach Hause käme. Als Abu Bakr heimkehrte, überbrachte ihm Chaula die frohe Botschaft. Abu Bakrs erste Überlegung fand in den Worten Ausdruck: „Eignet sie sich für ihn? Sie ist doch eher die Tochter seines Bruders.“ Mit diesen Worten Abu Bakrs kehrte Chaula zu dem Gesandten zurück. Muhammad sandte durch sie an Abu Bakr die Antwort: „Du bist mein Bruder im Islam und ich der deine, deine Tochter eignet sich für mich.“ (ebenda). Nachdem Abu Bakr dies gehört hatte, bat er Chaula, Geduld zu haben und zu warten. Dann ging er hinaus, ohne ihr eine Antwort erteilt zu haben. Chaula verstand sein Zögern nicht. Um sie zu beruhigen, erläuterte Umm Rumman ihr: „Nun, al-Mutamm Ibn ‘Adi hat für seinen Sohn um ‘Aischa geworben. Bei Allah, Abu Bakr hat noch niemals etwas versprochen und es dann nicht gehalten.“
In der Zwischenzeit ging Abu Bakr zu al-Mutamm und fand dort zunächst nur dessen Frau vor. Seine Grüße erwiderte sie mit den scharfen Worten: „O, du Sohn von Abu Quhafa (=Abu Bakr), ließen wir unseren Sohn deine Tochter ehelichen, würdest du ihn wohl von seinem Glauben abbringen und stattdessen in deinen Glauben hineinbringen.“[4] Abu Bakr gab ihr keine Antwort, sondern blickte zu ihrem Manne, al-Mutamm erwiderte: „Sie sagt das, was du gehört hast!“ Abu Bakr ersah daraus, dass es wegen der bitteren religiösen Feindschaft – al-Mutamm war mit seiner Familie einer der schärfsten Gegner des Islam – nie zu einer Ehe kommen würde. Seiner Verpflichtung ledig ließ er das Haus des al-Mutamm und dankte Allah, dass Er ihn von seinem Versprechen befreit hatte. Zurückgekehrt bat er Chaula, den Gesandten zu ihm zu holen, und der Heiratsvertrag wurde abgeschlossen. [5]
Zu dieser Zeit war ‘Aischa sechs oder sieben Jahre alt. [6] Ihre Brautgabe betrug 500 Dirham (ebenda). Dieser Heiratsvertrag entspricht in etwa der heutigen Verlobung. Die Hochzeit und der Vollzug der Ehe fanden erst drei Jahre später statt. Obwohl ‘Aischa so jung war, sah die Gesellschaft Mekkas in dieser Verlobung nichts Ungewöhnliches. Eine Verlobung in diesem Alter war damals durchaus normal. Ein Indiz dafür ist auch die oben erwähnte Verlobung ‘Aischas schon mit Dschubair, Sohn des al-Mutamm, die nach dem Antrag des Gesandten gelöst wurde. Die Mekkaner, denen jedes Mittel recht war, um Muhammad zu bekämpfen, hätten die gegen diese Verlobung Einspruch erhoben oder sie als Argument gegen den Gesandten benutzt, wenn es etwas Ungewöhnliches gewesen wäre.
Weil es den Sitten und Traditionen der Gesellschaft entsprach, erhob keiner der Gegner Muhammads einen Vorwurf in Bezug auf diese Verlobung. Als Muhammad Sawda geheiratet hatte, blieb ‘Aischa im Hause ihres Vaters in Mekka. Ab und zu besuchte er sie, wenn er mit seinem treuen Freund Abu Bakr etwas zu besprechen hatte. In dieser Zeit fühlte sich Muhammad, trotz seiner Ehe mit Sawda, die um sein Wohl bemüht war, einsam und fremd. Einsam, da er in Sawda nicht die Erfüllung seines Lebens fand, und fremd, weil die Mekkaner und sogar sein eigener Stamm ihn sehr schlecht behandelten. Im dritten Jahr der Verlobung mit ‘Aischa wurde die Situation für Muhammad und seine Anhänger, darunter Abu Bakr, durch die zunehmende Verfolgung der Mekkaner immer gefährlicher. So planten die Mekkaner u.a. auch, Muhammad zu ermorden.
3. Emigration
Da der Islam in Mekka über 13 Jahre lang keinen festen Boden gewonnen hatte und seine Weiterexistenz in Frage stand, empfing Muhammad die göttliche Aufforderung, nach Medina auszuwandern. [7] Dadurch wurde der Islam gefestigt. Von seinem Entschluss, zu emigrieren, hatten nur Abu Bakr, ‘Aischa und ihre Schwester Asma’ Kenntnis. Abu Bakr bereitete alles für den gemeinsamen Auszug aus Mekka vor und war auch Muhammads einziger Begleiter auf der gefahrvollen Wanderung nach Medina. Abu Bakrs Familie, seine Frau und seine Kinder folgten kurz danach in einem Zug weiterer Emigranten. Mit diesem Auszug verloren Abu Bakr und seine Familie ihren großen Besitz in Mekka, das Landgut und den Viehbestand.
4. Herkunft
‘Aischa war die Tochter Abu Bakrs, Sohn des Quhafa, Sohn des Amer, Sohn des ‘Amr, Sohn des Ka’b, Sohn des Sa’d, Sohn des Qais, Sohn des Murra aus dem Stamme Quraisch. Ihre Mutter war Umm Rumman, die Tochter des ‘Umair, Sohn des ‘Amer aus dem Stamme al-Harith, aus dem Hauptstamm Kinana.[8] Die Familien der beiden Elternteile ‘Aischas waren hoch angesehen. Die Stämme Quraisch und al-Harith waren bekannt für edle Gesinnung, Wohltätigkeit und hohen Gerechtigkeitssinn. Sie unterscheiden sich positiv von den anderen Stämmen u.a. dadurch, dass sie ihre Frauen besser behandelten und nicht erniedrigten.
‘Aischas Vater war hoch angesehen wegen seines guten Charakters und seiner Hilfsbereitschaft. Er war Geschäftsmann und außerdem erfahren in allen Angelegenheiten seines Stammes, der Quraisch. Abu Bakr war der erste erwachsene Mann, der Muslim wurde, d.h. der erste Mann nach Muhammad, der den Islam angenommen hatte,[9] und sich selbst und sein gesamtes Vermögen für den Islam hergab. Zusätzlich konnte er viele hervorragende Männer für den Islam gewinnen. So u.a. ‘Usman ibn ‘Affan, den späteren dritten Kalifen, as-Subair ibn al-’Awam, ‘Abdur-Rahman ibn ‘Awf und Sa’d ibn Abi Waqqas.[10]
5. Ehe
Nachdem Muhammad und Abu Bakr sich in Medina niedergelassen hatten, schlug Abu Bakr dem Gesandten vor, er möge jetzt ‘Aischa zu sich nehmen. [11] Die Heirat fand im kleinsten Familienkreise im Hause Abu Bakrs ohne aufwendige Feierlichkeiten statt. ‘Aischa erzählte davon: „Der Gesandte hat mich geehelicht im Hause meines Vaters und es wurde damals kein Schaf geschlachtet. Ich war zu dieser Zeit im Alter von neun Jahren. [12]
Daraufhin holte Muhammad ‘Aischa in sein Haus. ‘Aischa bekam dort ihr Zimmer neben Sawda und lebte fortan mit ihr gemeinsam. Ihre erste Zeit im Haus ihres Gatten verbrachte ‘Aischa fröhlich und zufrieden, behütet von der großen Fürsorge und Liebe des Gesandten. Es gab nichts, was sie störte, da Sawda keine Ursache zur Eifersucht bot. Doch wuchs in ihr im Laufe der Zeit die Eifersucht auf Khadiga, die erste Ehefrau des Gesandten. Obwohl Khadiga längst verstorben war, fand ‘Aischa bewusst, dass Ehemänner großen Wert auf Kinder legen, die sie Muhammad nicht zu schenken vermochte. Dies vermehrte ihre Eifersucht auf Khadiga, die Muhammad viele Kinder beschert hatte. Doch da ‘Aischa im Herzen ihres Mannes einen bevorzugten Platz inne hatte und seine tiefe Liebe besaß, fand sie darin einen Ausgleich. Um ihr eigenes Bedürfnis nach Mutterschaft teilweise zu befriedigen, betreute ‘Aischa die Kinder ihrer Schwester. Schon zuvor hatte sie versucht, die Töchter Muhammads zu betreuen und zu versorgen. Doch dies wollte ihr nicht recht gelingen. Denn die Töchter Muhammads waren schon herangewachsen und ‘Aischa im Alter nahe. Außerdem sah sie hinter ihnen ständig das Bild Khadigas, auf die sie auch nach deren Tod eifersüchtig war.
‘Aischa blieb mit der Liebe ihres Mannes nicht lange allein. Denn bald folgte die Heirat Muhammads mit Hafsa, [13] die ihren Platz neben ‘Aischa im Hause des Gesandten erhielt. Hafsa hatte Teil am Ehe- und Familienleben Muhammads bei Tage und bei Nacht, ebenso wie ‘Aischa. Diese Heirat erhöhte nicht nur die Eifersucht ‘Aischasauf Hafsa, sondern darüber hinaus auf die verstorbene Khadiga, den Khadiga hatte über 25 Jahre Muhammad für sich allein gehabt, während sie selbst Muhammad mit anderen Ehefrauen teilen musste. Später folgtenweitere Heiraten mit Saynab bint Husayma, Umm Salama, Saynab bint Dschahsch, Safiyya bin Huyaiy und Umm Habiba. Danach kam Maria, die Ägypterin, die Muhammad einen Sohn schenkte.
Der Beteiligung dieser anderen Ehefrauen an dem Leben Muhammads als Gesandtem Allahs brachte ‘Aischa Verständnis entgegen. ‘Aischa war, wie alle anderen Gläubigen der Überzeugung, dass der Gesandte Allahs seine Ehen – deren Art und Zwack im Dienste der Gemeinschaft offenbar waren – im Rahmen der Ausübung und Förderung seiner Botschaft schloss, nicht jedoch zur Befriedigung seiner eigenen Begierden, wie manche Orientalisten unterstellen.
Es ist wichtig zu erwähnen, dass die Bedeutung seines Hauses und der Einfluss Muhammads auf seine Umgebung abhängig von der Zahl seiner Frauen und der daraus entstanden familiären Verbindungen war. Mit seinen Eheschließungen kam Muhammad auch moralischen und sozialen Verpflichtungen in der islamischen Gemeinschaft nach, die ihrem Aufbau und ihrer Erhaltung dienten.
Da ‘Aischa selbst keine Kinder bekam und sehr darunter litt, nahm sie nach dem Tod ihres Bruders ‘Abdar-Rahman dessen Sohn und Tochter in ihre Obhut. Dieser Sohn, al-Qasim, fand nach dem Tod ‘Aischas für ihr Verhalten folgende Worte: „Ich habe keine Mutter gesehen, die wohltätiger als sie (‘Aischa) war.“ [14] Nun wollen wir etwas genauer auf die weiteren Ehen Muhammads in ihrer Wirkung und Bedeutung auf und für ‘Aischa eingehen. ‘Aischa hatte insgeheim gehofft, wenn nicht sogar erwartet, dass der Gesandte neben ihr keine weitere Ehefrau zu sich nehmen würde, wie er es auch bei Khadiga, seiner ersten Frau, gehalten hatte.
Dies deutet auf einen sehr menschlich-natürlichen Zustand in ‘Aischas Wesen hin. ‘Aischa war durch die weiteren Ehen Muhammads menschlich gesehen sehr betrübt. Sie war noch nicht lange im Hause des Gesandten, als Hafsa als weitere Ehefrau in die Hausgemeinschaft aufgenommen wurde. Hafsa nahm im Hause eine nicht weniger bedeutende Stellung als ‘Aischa ein, da sie die Tochter von ‘Umar ibn al-Khattab war, des zweiten Ministers Muhammads und seines besten Freundes und Helfers nach Abu Bakr. Er war zugleich einer der stärksten und bedeutendsten Streiter Muhammads für den Islam. Sie war wie ‘Aischa eine hübsche junge Frau und dieses war ihre zweite Ehe. Saynab bin Dschahsch war ebenfalls eine hübsche junge Frau und zugleich die Cousine des Gesandten. Umm Salama war jünger als der Gesandte und Tochter des Abu Umayya, Sadur-Rakb,[15] des Führers seines Stammes. Dschuwairiya war eine schöne Frau, die die Blicke auf sich zog.
Sie war die Tochter von al-Harith, des Stammesführers der Banu al-Mustaliq. Auch Safiyya bin Huyaiy, die Tochter des Anführers des jüdischen Stammes Banu an-Nadir, war eine zarte, zauberhafte Frau. Umm Habiba war die Tochter Abu Sufyans, des berühmten mekkanischen Führers, der den Gesandten heftig bekämpfte. Sie jedoch war eine der ersten Muslime und Anhänger Muhammads, welche sich für den Islam opferten. Zum Schluss trat Maria in das Haus des Gesandten und schenkte ihm einen Sohn, was nicht nur ‘Aischa, sondern alle anderen Frauen des Gesandten betrübte.
‘Aischa war ein Mensch voller Gefühl, mit tiefer Neigung zu dem Gesandten. Als Mensch hatte sie immer den Wunsch, ihn für sich allein zu haben. Im Geiste vergleich sie sich mit den anderen Ehefrauen und fand, dass sie die erste nach Khadiga war, für die Muhammad sein Herz geöffnet hatte. Sie war sich ihrer Vorzüge wohl bewusst: sie war die einzige unter den Frauen, die nicht vor der Ehe mit dem Gesandten verheiratet war, und sie war die Tochter Abu Bakrs, des engsten Freundes Muhammads. ‘Aischa nutzte all ihre Intelligenz, Klugheit und ihre weiblichen Vorzüge aus, um ihren Vorrang vor den anderen Ehefrauen zu behaupten und eine jede auf ihren Platz zu verweisen. Auch bemühte sie sich beim Gesandten, ihren ersten Rang im Hause aufrecht zu erhalten.
Nachdem ‘Aischa in Hafsa anfangs eine Rivalin gesehen hatte, verbündeten sich beide, nachdem Saynab bint Dschahsch und Umm Salama ins Haus gekommen waren. Zu ‘Aischa und Hafsa schlossen sich später ein Teil der nachstehenden Frauen an. [16] Die erste, die sich noch vor Hafsa ‘Aischa anschloss, war Sawda; danach Saynab bint Husayma, die aber bald nach ihrer Heirat mit dem Gesandten starb. Auch Safiyya bint Huyaiy schloss sich der Partei ‘Aischas an, während die anderen Frauen, die sich um Umm Salama und Saynab bint Dschahsch gruppierten, ihre „Gegnerinnen“ waren. Hafsa war froh über ihre Freundschaft zu ‘Aischa, denn dadurch verstärkte sich auch ihre Beziehung zum Gesandten. Je mehr Liebe ‘Aischas zu Muhammad zunahm, desto mehr wuchs ihre Eifersucht auf die anderen Ehefrauen, da sie fürchtete, sie könnte etwas von der Liebe des Gesandten verlieren.
6. Geschichte des Maghafir
Als Muhammad Saynab, die geschiedene Frau seines Adoptivsohnes Sayd, auf Allahs Gebot (33/37) hin heiratete, zürnte ‘Aischa Muhammad sehr und sagte zu ihm: „Ich sehe, dass dein Herr deinem Verlangen sofort nachgekommen ist.“[17] ‘Aischa und Hafsa sahen in Saynab eine Gefahr für ihre eigene Beziehung zum Gesandten, da er, zumindest am Anfang, lange bei Saynab weilte. Außerdem akzeptierte Saynab die Vorrechte ‘Aischas und Hafsas nicht. Sie war der Ansicht, dass sie selbst eine höhere Stellung habe als alle anderen, weil sie die einzige Frau des Gesandten sei, die Muhammad auf Gottes Gebot geheiratet habe – während alle anderen Frauen nur in gewöhnlichen Ehen verheiratet seien. ‘Aischa und Hafsa überlegten deshalb gemeinsam mit Sawda, was sie tun könnten, um Muhammad aus Saynabs Nähe zu entfernen. ‘Aischa machte den Vorschlag, wenn Muhammad zu einer von ihnen käme, nachdem er zuvor bei Saynab gewesen sei, solle jede von ihnen sagen:
„O du hast Maghafir gegessen!“ – Maghafir ist ein Obst, das wohl süß schmeckt, aber unangenehm riecht.
Beide wussten nur allzu gut, dass der Gesandte unangenehme Gerüche verabscheute. – Als der Gesandte nun zu ‘Aischa kam, sagte sie ihm: „Ich rieche Maghafir. Hast du Maghafir gegessen?“ Hafsa sagte dasselbe, als er sie danach besuchte. Beide erhielten auf ihre Frage keine Antwort vom Gesandten. Als sich dies bei Sawda wiederholte, antwortete der Gesandte: „Nein“. Daraufhin fragte Sawda zurück: „Und woher kommt dieser Geruch?“ Der Gesandte erwiderte: „Saynab hat mir Honig zu essen gegeben.“ Sawda fand als erfahrende Frau eine Entschuldigung für Muhammad und sprach: „Wahrscheinlich haben die Bienen den Honig von Maghafir-Bäumen gesammelt.“
Nach dieser Episode erlaubte sich Muhammad nicht mehr, Honig bei Saynab zu essen. So wurde allmählich Saynab zurückgedrängt und an die ihr eigene Position verwiesen.
7. Stellung Asma’ bint An-Nu’mans zu ‘Aischa
Eine weitere Gefahr für ihre Beziehung mit dem Gesandten sah ‘Aischa in Asma’ bint an-Nu’man.[18] Sie war sehr hübsch und ‘Aischa fürchtete sich vor ihrer Schönheit. Als bekannt wurde, dass diese Ehe geplant sei, überlegte ‘Aischa, ob und wie sie diese Ehe verhindern könne, weil sie ihr viel auferlegen würde. Deshalb bemühte sie sich, noch vor der Eheschließung diese Frau von Muhammad fernzuhalten. So heckte sie mit ihren Gefährtinnen einen Plan aus: Sie gingen zu der neuen Braut, gratulierten ihr und gaben ihr Ratschläge, wie sie es am besten anstellen solle, die Liebe des Gesandten zu gewinnen. Sie rieten ihr, sobald der Gesandte zu ihr kommen werde, laut zu sagen: „Ich nehme Zuflucht bei Allah“. Die Bedeutung dieser Worte findet man in Sure 113 und Sure 114. Der Überzeugte (Mumin) verwendet diese Worte, wen er sich vor etwas Unangenehmen fürchtet und Allah um Abwendung des Übels bittet. Asma’ kannte diesen Sinn nicht, sie folgte deshalb dem Rat ‘Aischas und der anderen und verwandte diesen Ausspruch gegenüber dem Gesandten. Als der Gesandte dieses hörte, war er enttäuscht, wandte sein Gesicht von ihr ab und erwiderte, indem sie Zuflucht bei Allah gesucht habe, sei sie bereits zurückgekehrt zu ihrem Stamm. Der Gesandte glaubte nämlich, sie hätte ihn mit ihren Worten zurückgewiesen. Dadurch wurde diese Ehe verhindert. Später sandte Asma’ und ihr Vater einen Vermittler, der erklären sollte, dass Asma’ Opfer einer List der Frauen des Gesandten geworden sei. Sie hätte ihn mit diesen Worten nicht zurückgewiesen, sondern sie hätte beabsichtigt, ihm etwas Liebes und Freundliches zu sagen. [19] Als der Gesandte dies im Einzelnen erfuhr, lächelte er und sagte über die Frauen:
„Sie sind die Verführerinnen von Yusuf (Josef), wahrlich ihre List ist groß!“. Damit spielte Muhammad auf die Yusuf-Legende an (ebenda). Da der Gesandte diese neue Ehe trotz dieser Aufklärung nicht einging, freute sich ‘Aischa und triumphierte.
Es existieren verschiedene Berichte bzw. Meinungsverschiedenheiten über den Namen und die Person, die „eine Zuflucht bei Allah“ vor dem Gesandten gesucht hatte. [20]
8. Stellung Marias zu ‘Aischa
In Maria, der Ägypterin, sah ‘Aischa zu Anfang keine weitere Gefahr, denn Maria stammte aus keinem einflussreichen und mächtigen Stamm. Auch war sie als Sklavin, d.h. als „Geschenk“ in das Haus Muhammads gekommen, dazu war sie eine Ausländerin bzw. eine Fremde. [21] So war ihre Stellung gering und ‘Aischa in Wahrheit nicht „bedroht“. Unter Berücksichtigung der Unterschiede zwischen Maria und den übrigen Frauen entschloss sich der Gesandte, Maria nicht zusammen mit den anderen Frauen wohnen und leben zu lassen.
Er gab ihr ein eigenes Haus, weit entfernt von den anderen. Auch deswegen betrachtete ‘Aischa sie nicht als Herausforderung. Die Akzeptanz währte jedoch nur so lange, bis Maria schwanger wurde. Die Schwangerschaft verursachte eine verstärkte Eifersucht ‘Aischas und der anderen Ehefrauen, weil keine dieser Frauen Muhammad bisher (und auch nachher) Kinder schenken konnte.
Seit diesem Zeitpunkt kämpfte ‘Aischa mit allen Kräften gegen Maria. Als Muhammad bemerkte, dass alle Frauen gegen die schwangere Maria eingestellt waren, stellte er Maria unter seinen besonderen Schutz. Dieser Schutz aber erwies sich als wenig wirksam gegen die Schlauheit ‘Aischas und der anderen Frauen. Eines Tages kam Maria zum Gesandten, da sie eine Angelegenheit mit ihm zu erledigen hatte. Da Hafsa gerade abwesend war und somit ihr Zimmer frei war, ging der Gesandte mit Maria in Hafsas Zimmer, um dort mit ihr zu sprechen. Als Hafsa von dem Besuch bei ihrem Vater zurückkehrte, fand sie den Vorhang ihres Zimmers geschlossen und erfuhr, dass Maria in ihrer Wohnung weilte. Hafsa wartete in höchster Erregung bis Maria herauskam, trat dann weinend zum Gesandten und klagte ihn und Maria an. Sie ließ sich nicht beruhigen, bis der Gesandte ihr versprach, sich Marias in Zukunft zu enthalten. Zu diesem Zugeständnis an Hafsa war Muhammad bereit, weil er einsah, dass in seinem Verhalten zumindest Verstoß gegen die guten Sitten lag oder er den Anschein erweckt hatte, gegen sie verstoßen zu haben, wodurch er sie jedoch ausdrücklich, diesen Vorfall und ihre Übereinkunft für sich zu behalten, um Streit und neue Aufregung zu vermeiden. Hafsa konnte in ihrer Erregung ihr Schweigeversprechen jedoch nicht einhalten und erzählte ‘Aischa, was geschehen war.
Diese neue Situation versetze ‘Aischa in Aufregung und steigerte ihre Eifersucht gegen Maria. Das gleiche traf auch für die anderen Frauen zu. Dieses Mal schlossen sich alle gegen Maria zusammen und vergaßen ihre Differenzen untereinander, weil jede von ihnen den tiefen Wunsch hatte, Muhammad ebenfalls ein Kind zu schenken. Der Gesandte hatte Verständnis dafür und versuchte immer wieder seine Frauen zu beruhigen, um den häuslichen Frieden wiederherzustellen. Die Frauen jedoch erklärten offen ihre Abneigung gegen Maria und zeigten sie auch dem Gesandten. Muhammad war sehr betrübt über diese Haltung seiner Frauen. Er war jedoch nicht bereit, sich mit ihren Streitigkeiten zu befassen, da ihn dies nur von seiner Aufgabe als Gesandter und Verkünder abgehalten hätte.
9. Trennung Muhammads von den Frauen
Nachdem er vergeblich versucht hatte zwischen den Frauen zu vermitteln und Frieden zu stiften, zog sich Muhammad von allen seinen Frauen zurück. [22] Diese Maßnahme traf alle Frauen sehr hart. Auch die islamische Gemeinschaft war darüber betrübt, weil alle dachten, der Gesandte hätte sich von seinen Frauen geschieden. Besonders hart war diese Prüfung für ‘Aischa, da sie nicht nur unter der Trennung litt, sondern weil ihr bewusst war, dass sie mitverantwortlich für diese Situation war. Sie litt unter ihrem schlechten Gewissen, denn sie wusste, dass sie selbst in die Grube gefallen war, die sie gemeinsam mit den anderen Frauen Maria gegraben hatte. Alle Frauen fielen in tiefe Traurigkeit und wussten sich nicht mehr zu helfen.
Auch ihre Väter und Verwandten, unter ihnen Abu Bakr und ‘Umar, machten ihren Töchtern ‘Aischa und Hafsa schwere Vorwürfe. Dieser Zustand dauerte einen Monat lang. In dieser Zeit fand keine der Frauen und niemand aus der islamischen Gemeinschaft den Mut, zum Gesandten zu gehen und ihn zu bitten oder ihm zu raten, seine Frauen wieder anzunehmen. Ohne die göttliche Barmherzigkeit hätten sie dieses Problem nicht lösen können. Die Trennung dauerte bis zur Offenbarung der Sura „at-Tahrim“, in welcher beide Parteien der Frauen des Gesandten, ermahnt werden: (66/4 f.):
„Wenn ihr euch beide reumütig zu Allah wendet, da eure Herzen von der Pflicht abgewichen sind (so ist es gut). Wenn ihr euch jedoch gegen ihn stellt, dann ist fürwahr Allah sein Beistand und Gabriel und die Rechtschaffenen unter den Überzeugten; und überdies werden ihm die Egel den Rücken stärken. Vielleicht gibt sein Herr ich, wenn er sich von euch scheidet, an eurer Stelle bessere Frauen, gottergebene, überzeugte, gehorsame, reumütige, Allah dienende, entsagungsbereite – jungfräuliche und nicht mehr jungfräuliche Frauen.“
Diese Offenbarung war eine eindeutige Mahnung an die Frauen des Gesandten und auch eine Weisung für den Gesandten selbst, sie zurückzunehmen. Nach dieser Offenbarung entschloss er sich, zu seinen Frauen zurückzukehren. Die Frauen hatten sich für seinen Empfang vorbereitet und erwarteten ihn, jede vor ihrer Tür.
‘Aischa jedoch wartete in ihrer Wohnung, da sie überzeugt war, dass der Gesandte bei ihr zuerst eintreten würde.[23] Als er dann zu ihr kam, trat sie ihm freundlich entgegen und entschuldigte sich für ihr Verhalten in aller Höflichkeit. Der Gesandte konnte ein Lächeln nicht verbergen als sie sagte: „Du hast geschworen, dich für einen Monat von uns fernzuhalten, doch waren es nur 29 Tage“. Der Gesandte lachte daraufhin, erfreut darüber, zu erfahren, dass ‘Aischa die Tage und Nächte der Trennung so genau gezählt hatte. Er antwortete ihr: „Dieser Monat hatte nur 29 Tage“.[24] Damit war ‘Aischa von den Ängsten und Unannehmlichkeiten der Trennung befreit, nachdem sie zuvor schon aus einem anderen Skandal errettet worden war.
10. Hadith Al-Ifk: Der „Lügenskandal“
Dieser Skandal, der auch der Lügenskandal, Hadith al-Ifk, genannt wird, ereignete sich im Jahre sechs n.H., kurz nach der Heirat Muhammads mit Saynab bin Dschahsch. Als Muhammad sich für die Schlacht mit den Banu al-Mustaliq vorbereitete, loste er – wie üblich vor jeder Schlacht – unter seinen Ehefrauen aus, welche er mit sich nehmen sollte. Das Los fiel auf ‘Aischa.[25] ‘Aischa freute sich darüber, ihrem Mann für einige Tage das Geleit zu geben und mit ihm allein zu sein. Muhammad und die Muslime gewannen diese Schlacht. Auf dem Wege zurück nach Madina, während einer Rast des Heeres, entfernte sich ‘Aischa kurz nach dem Morgengrauen aus dem Lager, um einem Bedürfnis nachzukommen.[26] Dabei verlor sie ihre Halskette. In der Suche nach ihrer Kette verspätete sie sich dermaßen, dass bei ihrer Rückkehr das Lager bereits abgebrochen und ihr Kamel mit den anderen fortgeführt worden war. Die Leute hatten in dem Glauben gehandelt, sie befinde sich bereits in dem Zelt, das auf dem Sattel ihres Kamels aufgerichtet war.
Als ‘Aischa feststellte, dass sie allein zurückgeblieben war, hoffte sie, dass der Gesandte ihr Fehlen bemerken und jemanden schicken werde, sie abzuholen. Als Nachzügler war Safuan ibn al-Mu’attal as-Salami ebenfalls zurückgeblieben.
Safuan sagte zu ihr: „Wahrlich, Allah gehören wir, und zu Ihm kehren wir heim. O du Frau des Gesandten Allahs, was ließ dich von dem Lager zurückbleiben? Allah erbarme sich deiner!“.[27] Auf diese Worte Safuans antwortete ‘Aischa nicht. Safuan fühlte sich für die Sicherheit ‘Aischas verantwortlich, deshalb führte er sein Kamel vor und lies ‘Aischa aufsteigen. Dann führte er sein Kamel zurück nach Medina. Mit großer Verspätung traf ‘Aischa in Begleitung Safuans, im hellen Licht des Tages, lange nach der Ankunft des Heeres in Medina ein.
Dies war der Anlass für böswillige Menschen und Heuchler, ‘Aischa und Safuan zum Nachteil des Gesandten zu verdächtigen. ‘Abdullah ibn Ubaiy und seine Anhänger, die Heuchler, verbreiteten Verleumdungen und Verdächtigungen über ‘Aischa und Safuan. Vor allem der Gesandte wurde durch diese Behauptungen tief verletzt. Selbst innerhalb der islamischen Gemeinschaft führte dieses Gerede zu einer Art Spaltung.
‘Aischa selbst kam von der Reise schwach, erschöpft und krank zurück. Aus diesem Grund hielt sie sich die meiste Zeit in ihrem Hause auf und ging fast nicht aus der Tür. Die Gerüchte und Verleumdungen breiteten sich indessen immer weiter aus. Normalerweise kümmerte sich der Gesandte, wenn ‘Aischa krank war, mehr als gewöhnlich um sie und erleichterte ihr Leben bis sie wieder gesund war. Diesmal verhielt er sich anders und kümmerte sich nur wenig um sie. ‘Aischa hatte sogar das Gefühl, dass es dem Gesandten sehr schwer falle, sie zu betreuen und nach ihrem Wohlergehen zu fragen, wie er es früher getan hatte. Da sie den Grund für das veränderte Verhalten des Gesandten ihr gegenüber nicht kannte, erhoffte sie Hilfe und Betreuung von ihrer Mutter und bat den Gesandten, zu ihrer Mutter gehen zu dürfen. Der Gesandte erlaubte es ihr sofort. Dies zeigt, wie stark die Verleumdung in der Öffentlichkeit das Verhältnis des Gesandten zu ‘Aischa gestört hatte. Er war über diese Verleumdungen sehr betroffen und es fiel ihm sehr schwer, zu glauben, dass es in seiner Gemeinschaft Leute gab, die solche Lügen glauben und weiterverbreiten. Muhammad kannte ‘Aischa, aber auch Safuan, vom Grunde ihrer Seele und war deshalb sicher, dass es sich bei diesem Gerücht um nichts anders als eine Verleumdung handeln könne.
Muhammad schmerzte sehr, dass die ihm liebste und seinem Herz am nächsten stehende Ehefrau von der Verleumdung der Heuchler betroffen war. Er litt sehr darunter. Als sich das Gerücht immer weiter verbreitete und dadurch die islamische Gemeinschaft gefährdete, konnte sich Muhammad nicht länger zurückhalten und entschloss sich, vor der Gemeinschaft darüber zu sprechen. Nachdem er zuvor Allah angerufen und Ihn gepriesen hatte, sprach er vor der Gemeinschaft, ohne dass ‘Aischa davon wusste: „O ihr Menschen“ Wie ist es mit einigen unter euch, die mich beleidigt haben in einer meiner Angehörigen (‘Aischa)? Sie sprechen nicht die Wahrheit; bei Allah, ich habe von ihr nur Gutes gekannt. Und sie sprechen auch Schlechtes von einem Manne (Safuan), von dem ich auch nur Gutes gekannt habe. Niemals ist er in eines meiner Häuser ohne meine Begleitung eingetreten.“[28]
Durch diese Rede fügte der Gesandte die islamische Gemeinschaft wieder zusammen. Sein Verhältnis zu ‘Aischa war damit jedoch noch nicht bereinigt. Die Muslime waren sehr betrübt darüber, dass der Gesandte sowie die Ehre seiner liebsten Ehefrau und die Ehre seines besten Freundes und Gefährten von einigen Heuchlern unter ihnen verletzt worden war. Daher verlangte die islamische Gemeinschaft eine harte Strafe für diejenigen, die diese Lüge erfunden und verarbeitet hatten und dadurch die Muslime in Verwirrung gestürzt hatten.[29] ‘Aischa war bis zu diesem Zeitpunkt immer noch ahnungslos. Sie wusste nichts von den Gerüchten und Verleumdungen. Sie wusste deshalb auch nicht den Grund, weshalb der Gesandte sie vernachlässigte. Da sie bei ihren Eltern weilte und sehr krank war, wollte ihre Mutter sie schonen. Deshalb erzählte sie ihr nichts von dem Gerede und dieser Lüge, Hadith al-Ifk. Sie kannte ihre Tochter sehr gut und war von ihrer Unschuld überzeugt, ebenso ihr Vater. Beide kümmerten sich allein um ihre Gesundheit und hielten das Gerede von ihr fern. Als ‘Aisch nach mehr als 20 Tagen ihre Krankheit überwunden hatte, ging sie, wie sie selbst berichtet, zum ersten Mal mit der Cousine ihres Vaters aus, um einige Besorgungen in der Stadt zu erledigen.
‘Aischa erzählt: „Unterwegs stieß meine Cousine einen Mann an und gab ihm böse Worte. Ich war verwundert, da ich den Mann gut kannte als einen, der an der Schlacht von Badr teilgenommen hatte. Nachdem ich mich über ihr Verhalten verwundert zeigte, fragte mich meine Cousine: „Hast du nicht von diesem Geschehnis gehört, o du Tochter Abu Bakrs?“ Ich fragte: „Welches Geschehnis meinst du?“ Darauf berichtete sie mir von allem, was geschehen war, und bei Allah, ich ließ meine Besorgungen unerledigt, kehrte sofort nach Hause zurück und blieb dort weinend, bis ich dachte, dass das Weinen meinen Kopf zum Zerspringen bringen würde. So sprach ich zu meiner Mutter: „Allah möge dir verzeihen. Alle Welt redet von dem Vorfall, was sie nur reden können, und du berichtest mir nicht einmal davon.“ Meine Mutter erwiderte: „O Töchterchen, beruhige dich! Bei Allah, selten bleibt es einer schönen, von ihrem Manne geliebten Frau, an dessen Leben viele andere Ehefrauen teilnehmen, erspart, dass diese anderen Ehefrauen und die Menschen gegen sie stehen.“ [30]
‘Aischa ließ sich damit jedoch nicht beruhigen und blieb sehr erregt und unruhig, besonders auch, weil sich Muhammad immer noch von ihr fernhielt. Die beiden litten sehr unter dem Zustand, den die Verleumdung verursachte hatte, Kurz nachdem ‘Aischa diese schlechten Neuigkeiten über ihre Person erfahren hatte, kam
der Gesandte in das Haus Abu Bakrs.
Er fand ‘Aischa sehr betrübt, elend und weinend wegen dieser Lüge vor. In Anwesenheit ihrer Eltern sowie einer ihrer Bekannten von den Ansar[31] versuchte der Gesandte, sie zu trösten und sprach zu ihr: „O ‘Aischa, wäre wahr, was dir zu Ohren gekommen ist, dann fürchte Allah!
Solltest du das, was dir die Menschen nachsagen, begangen haben, so suche Erbarmen bei Allah; denn Allah nimmt die Reue des Herzens seiner Diener an“[32] Als Muhammad so gesprochen hatte, hörten ihre Tränen auf zu fließen und ob dieser harten Worte floh das Blut aus ihren Gliedern. Sie versuchte etwas zu sagen, jedoch versagte ihre Zunge vor Erregung. Sie blickte auf ihre Eltern, in der Erwartung, dass diese an ihrer Stelle dem Gesandten antworten würden. Doch diese schwiegen. Als ‘Aischa sich so in ihrer Hoffnung getäuscht sah, schrie sie in ihrer Qual auf: „Antwortet ihr nicht?“ Die Eltern erwiderten leise und tonlos: „Bei Allah, was sollen wir darauf sagen? Wir wissen es nicht.“ (ebenda). Die Antwort ihrer Eltern versetzte sie in höchste Aufregung. Eine Weile darauf wandte sie sich dem Gesandten zu und sprach zu ihm sehr selbstbewusst: „Bei Allah, ich habe nichts davon zu bereuen, was du mir gerade vorgehalten hast. Bei Allah, gäbe ich zu, was die Menschen von mir behaupten – und Allah weiß, dass ich frei von dieser Schuld bin – dann hätte ich gesagt, was nicht wahr ist. Streite ich aber ab, was die Menschen von mir behaupten, würden sie mir nicht glauben.“ (ebenda).
Als zeuge ihrer Unschuld wollte ‘Aischa den Namen des Propheten Yaqub (Jakob) anrufen. In ihrer Erregung fiel ihr jedoch sein Name nicht ein, und sie sagte statt dessen: „Ich sage es, wie der Vater von Yusuf (Josef) gesagt hat: So (obliegt mir nun) geziemende Geduld wider das, was ihr erzählt“ [33]
Jetzt verließ der Gesandte ‘Aischa und ihre Eltern nicht, bevor die Sache endgültig geklärt war. Er versank in tiefe Gedanken. In diesem Zustand wurde ihm durch den Engel Dschibril (Gabriel) die Wahrheit offenbart. Anschließend sprach er zu ‘Aischa: „O ‘Aischa, freue dich, Allah sandte deinen Freispruch.“ [34] Erst jetzt vermochte Abu Bakr Luft zu holen und ihre Mutter Umm Rumman sprang voll Freude auf und wies ‘Aischa an, an die Seite ihres Mannes zu treten. Doch ‘Aischa antwortete ihrer Mutter stolz und selbstsicher: „Bei Allah, ich stelle mich nicht an seine Seite, denn allein Allah habe ich meinen Freispruch zu verdanken.“ Abu Bakr küsste seine Tochter und wünschte ihr Glück zu ihrem Freispruch. Vorwurfsvoll fragte sie ihn: „O mein Vater, hättest du mich davon (von der Verleumdung) unterrichtet!“ Abu Bakr, der ebenfalls davon nicht viel erfahren hatte, antwortete: „Welcher Himmel hätte mich überschattet, und welche Erde hätte mich tragen sollen, wenn ich gesagt hätte, was ich nicht weiß.“ (ebenda).
Die Offenbarung, die Muhammad für die Unschuld ‘Aischas empfing, ist in der 24. Sura an-nur in den Ayat 11- 19 enthalten. Diese Stelle brachte nicht nur den Freispruch ‘Aischas, sondern auch neue Bestimmungen für die islamische Gemeinschaft. Sie lauten:
Diejenigen, die die abscheuliche Lüge vorgebracht haben, sind eine Schar von euch. Meint nicht, dass dies schlecht für euch ist. Nein, es ist gut für euch! Über jeden von ihnen wird das kommen, was er an Sünde erworben hat. Und derjenige von ihnen, der den maßgeblichen Anteil daran hatte, über den wird eine gewaltige Strafe kommen. Warum haben die überzeugten Männer und die überzeugten Frauen als sie davon hörten, nicht Gutes bei sich gedacht und gesagt: „Dies ist eine abscheuliche Lüge!“ Warum haben sie nicht vier Zeugen beigebracht? Und wenn sie keine Zeugen beibringen konnten, dann sind solche (Menschen) fürwahr Lügner vor Allah! Und wäre nicht die Huld Allahs mit euch und Seine Barmherzigkeit in dieser Welt und im Jenseits, dann hätte euch eine gewaltige Strafe erfasst für das, worauf ihr euch eingelassen habt.
Als ihr eure Zungen wetztet und mit eurem Munde ausspracht, wovon ihr kein Wissen besaßet, da meintet ihr, es sei etwas Leichtzunehmendes, doch bei Allah war es etwas Schwerwiegendes. Und warum habt ihr, als ihr davon hörtet, nicht gesagt: „Es steht uns nicht an, darüber zu reden. Gepriesen seist Du, dies ist eine schwerwiegende Verleumdung!“ Allah ermahnt euch, dass ihr so etwas niemals wieder tut, wenn ihr Überzeugte seid. Und Allah erklärt euch die Zeichen. Und Allah ist Allwissend und Allweise. Wahrlich, diejenigen, die darauf bedacht sind, dass Schandtaten sich verbreiten unter jenen, die überzeugt sind, denen wird schmerzvolle Strafe im Diesseits und im Jenseits zuteil. Und Allah weiß, doch ihr wisst nicht!“
So wurde ein Vorgang, der zunächst ‘Aischa persönlich betraf, zur Belehrung für die Gemeinschaft der Überzeugten und als solche Lehre in den Qur’an aufgenommen. Nachdem Allah ‘Aischa von dieser schweren Verleumdung errettet hatte, kehrte sie unverletzt in ihre Ehre in ihr Haus zurück. Wegen der göttlichen Offenbarung bezüglich der Verleumdung wuchs ihr Stellung im Hause des Gesandten und gegenüber den anderen Frauen weiter. Nachdem ‘Aischa zurückgekehrt war, fühlte sie sich erhöht durch die Liebe ihres Mannes, die stetig zunahm. ‘Amr ibn al-’Aas überlieferte uns, dass der Gesandte einst gefragt wurde: „Du Gesandter Allahs, wer von den Menschen ist dir am liebsten?“ er spontan erwidert habe: „’Aischa!“[35] „Ich meinte, wen von den Männern du am meisten liebst.“, fügte der Frager hinzu. Der Gesandte antwortete:
„Ihren Vater!“.
‘Aischa rühmte sich selbst vor den anderen Frauen: „Welche Frau ist mit ihrem Manne glücklicher als ich?“ und zitierte die Worte des Gesandten: „Deine Liebe, o ‘Aischa, ist in meinem Herzen wie eine starke Handhabe.“ (Ausdruck für unveränderliche und unerschütterliche Verbundenheit). [36]
Die islamische Gemeinschaft, welche die große Liebe des Gesandten zu ‘Aischa kannte, zeigte ihre besondere Zuneigung aus diesem Grund auch ‘Aischa. Sie sandte dem Gesandten deshalb oft Geschenke an Tagen, an denen er sich bei ihr aufhielt[37] Obwohl Muhammad diese Geschenke auch unter den anderen Frauen verteilte, waren sie dennoch häufig eifersüchtig auf ‘Aischa. Als ihre Eifersucht den Höhepunkt erreichte, kamen sie überein, sich über ihre Zurücksetzung beim Gesandten zu beschweren. Um ihrer Beschwerde Nachdruck zu verleihen, wandten sie sich an Fatima, die Tochter des Gesandten aus der ersten Ehe mit Khadiga.
Sie gewannen sie als Botschafterin, die ihre Beschwerde Muhammad übermitteln sollte, damit ihr Vater Gerechtigkeit zwischen ihnen und ‘Aischa schaffe. Als Fatima ihrem Vater die Beschwerde vortrug, sprach der Gesandte zu ihr: „O, meine Tochter, liebst du mich?“ Sie antwortete: „Gewiss, o mein Vater.“ Der Gesandte erwiderte daraufhin: „Dann liebe sie (‘Aischa).“
Fatima kehrte zu den Frauen, die ihre Hilfe erbeten hatten, zurück und berichtete ihnen, was geschehen war. Da die Antwort so enttäuschend ausgefallen war, bedrängten sie Fatima erneut, zu ihrem Vater zu gehen und für sie zu vermitteln. Doch dieses Mal lehnte Fatima ab, weil sie ihren Vater nicht weiter belästigen und ihm Unangenehmes ersparen wollte. Das veranlasste nun die Ehefrauen selbst bei Muhammad vorstellig zu werden. Die nach ‘Aischa ihm am nächsten stehenden Ehefrauen, Saynab bin Dschahsch und Umm Salama, übernahmen es nun, dem Gesandten die Klagen aller gegen ‘Aischa vorzutragen. Selbst dies führe zu keinem Erfolg. Auch ‘Aischa war, trotz ihrer bevorzugten Stellung, eifersüchtig auf die anderen Ehefrauen. Ihr Vater selbst machte ihr ihre Eifersucht zum Vorwurf. Wegen seiner großen Zuneigung entschuldigte Muhammad ihr Verhalten gegenüber ihrem Vater: „Wäre ihr anders zu handeln möglich, so hätte sie so nicht gehandelt.“
(Gemeint ist: sich nicht eifersüchtig zu verhalten).[38]
Auf den Vorwurf ihres Vaters entschuldigte sich ‘Aischa mit den Worten: „Nun, wie sollte eine wie ich nicht eifersüchtig sein auf einen wie ihn.“[39] Diese Worte zeigen uns, dass ‘Aischa ihre Eifersucht auf die anderen Ehefrauen für etwas völlig natürliches und selbstverständliches hielt, so dass sie nichts von ihrer Liebe zu Muhammad zu trennen vermochte. Leider versuchen einige Schriftsteller, die menschliche Natur ‘Aischas und anderer Müttern der Überzeugten zu leugnen.[40] ‘Aischa war nichtsdestotrotz eine Frau von großer Natürlichkeit und Aufrichtigkeit, mit starken weiblichen Emotionen, die sie ohne Hemmungen äußerte. Im Laufe ihres Ehelebens erlebte ‘Aischa gemeinsam mit dem Gesandten zahlreiche Schlachten, in denen Muslime zu Erfolg gelangten und durch die der Islam sich mehr und mehr ausbreitete, wie das Licht der Morgenröte der Nacht die Dunkelheit entzieht.
Kurz nach der Rückkehr von der Abschiedswahlfahrt nach Madina im Jahre zehn n.H. nahte das Leben Muhammads seinem Ende. Am Tage vor seinem Tod besuchte Muhammad den Friedhof al-Baqi’, um sich auf das Sterben einzustellen. Als er von diesem Besuch zurückkehrte und ‘Aischa ihn sah, klagte sie ihm: „Wehe, mein Kopf!“ Daraufhin klagte auch der Gesandte über starke Kopfschmerzen: „Wie wehe (ist) aber mein Kopf!“[41]
Als ‘Aischa danach nochmals klagte, tröste Muhammad sie mit den Worten: „Wie wird es sein, wenn du vor mir stirbst? Dann übernehme ich es, dich (in das Totenhemd) zu wickeln über die zu beten und dich zu begraben.“
Bei dieser Vorstellung schrie ‘Aischa auf und erwiderte ihm voller Eifersucht: „Möge dieses Geschick einer anderen als mir widerfahren! O bei Allah, geschähe dies, so wäre es, als nähmest du eine deiner anderen Frauen in mein Haus auf.“[42] Der Gesandte musste darüber lächeln, was ihn von seinen eigenen Schmerzen ablenkte. Anschließend machte Muhammad eine Runde bei seinen Ehefrauen. Als er zu Maymuna kam, verstärkte sich sein Schmerz, woraufhin sich all seine Frauen um ihn versammelten. Voll Schmerz warf Muhammad die Frage auf: „Wo bin ich morgen? Wo bin ich übermorgen?“ Er meinte damit, bei welcher seiner Ehefrauen er sich dann aufhalten würde. Die Frauen verstanden den verborgenen Sinn dieser Frage und verzichteten deshalb auf ihre Tage mit dem Gesandten, indem sie gemeinsam sprachen: „Wir schenken unsere Tage ‘Aischa.“ [43]
Damit überließen sie ‘Aischa alleine die Betreuung des Gesandten während seiner Krankheit. Sie erfüllten so den Wunsch des Gesandten, den er selbst nicht zu äußern gewagt hatte, um sie nicht zu verletzen. Danach begab sich der Gesandte in ‘Aischas Haus und verblieb dort bis zur Stunde der Trennung. [44] ‘Aischa beschreibt den erschreckenden, unheimlichen Moment des Todes mit den Worten: „Ich fand, dass der Gesandte schwer in meinem Schoß geworden war, da blickte ich in sein Gesicht und sah, dass sein Blick schwach wurde, während er sprach: „Nun auf, zu dem höchsten Gefährten des Paradieses.“ ‘Aischa erwiderte ihm: „Dir wurde die Wahl gestellt, und du hast gewählt, bei Dem, der dich mit der Wahrheit gesandt hat.“ [45]
Dann starb der Gesandte und verließ die Welt am 13. Rabi‘ al-Awwal im Jahre 11 n.H., d.h. am 18. Juni 632 n.Chr., und wurde im Hause ‘Aischas begraben.[46] Der Tod des Gesandten brachte zwar das Ende eines Menschen, aber nicht das Ende des Geistes der islamischen Lehre. Diese setzt sich bis zum heutigen Tage fort und darüber hinaus bis in die Ewigkeit. Während ‘Aischa und die anderen Frauen des Gesandten sich durch den Tod Muhammads im Iman nicht beirren ließen, begannen viele aus der Gemeinde zu zweifeln, da sie den Gesandten für unsterblich gehalten hatten. Dies war für die Gemeinschaft der Muslime eine große Gefahr. Sogar ‘Umar ibn al-Khattab, der zweite Minister des Gesandten, wollte nicht an seinen Tod glauben. In diese Krise trat der Vater ‘Aischas, Abu Bakr, vor die Gemeinde mit den Worten: „Wer an Muhammad glaubt (als unsterblich), wahrlich, Muhammad ist gestorben, wer aber an Allah glaubt, wahrlich, Allah ist lebendig und unsterblich.“[47] Darauf rezitierte Abu Bakr aus dem Qur’an:
„Muhammad ist nichts anderes als ein Gesandter, dem andere Gesandte vorausgegangen sind. Wenn er also sterben oder getötet werden sollte, werdet ihr dann auf seinen Fersen kehrt machen? Und wer auf seinen Fersen kehrt macht, wird Gott nicht den geringsten Schaden zufügen. …“ (3:144).
Diese Worte der Offenbarung, die Muhammad verkündet hatte, klangen in den Ohren der Gemeinde, als hörten sie diese zum ersten Mal. Sie zerstreuten ihre Zweifel und festigten die Gemeine im Iman. Nach dem Tod des Gesandten lebte ‘Aischa streng nach den Geboten des Islam, wie Muhammad sie gelehrt hatte. Sie wurde damit zum Vorbild eines jeden Muslims. Auch beteiligte sie sich am politischen leben der islamischen Gemeinschaft. Was die Religion betrifft, so wurde ‘Aischa für die Muslime zur wichtigsten Quelle der Überlieferung (=Hadith), des praktischen Teils der islamischen Lehre. Sie vermittelte den Muslimen „die Hälfte der Religion“, wie der Gesandte selbst angedeutet hatte. Die Bedeutung ‘Aischas spiegelt sich in den Worten von al-Imam al-Sahabiyy wieder: „Stellt man das Wissen ‘Aischas neben das der anderen Ehefrauen des Gesandten und aller Frauen der Welt, so würde das von ‘Aischas schwerer wiegen.“ (ebenda).
Auch spielte ‘Aischa in ihren letzten Lebensjahren eine erhebliche Rolle in den politischen Auseinandersetzungen unter dem dritten Kalifen ‘Usman. Bei den Kämpfen zwischen ‘Ali ibn Abi Talib, dem Schwiegersohn des Gesandten, und dem dritten Kalifen, stand ‘Aischa an der Seite ‘Usmans. Außerdem führte sie sogar das Heer an, das gegen ‘Ali ibn Abi Talib gekämpft hatte.[48] Diese politischen Aktivitäten betreffend standen Hafsa und Umm Salama jedoch nicht an der Seite ‘Aischas, was bei den nächsten Mütter der Überzeugten ausführlich behandelt wird, auch ‘Aischa selbst distanzierte sich später von dem Kampf gegen ‘Ali und bezeichnete ihn als den größten Fehler ihres Lebens.
Im Alter von 66 Jahren und nach einem erfüllten Leben verließ ‘Aischa die Welt. Nach at-Tabariys Bericht starb ‘Aischa am 17. Ramadan im Jahre 58. n.H.[49] Über ihr betete Abu Huraira,[50] der berühmte Hadith-Sammler. In einem großen Trauerzug wurde ‘Aischa an ihre letzte Ruhestätte, al-Baqi’ geleitet, wo auch die anderen Mütter der Überzeugten begraben sind. ‘Aischa hat tiefe Spuren im religiösen, sozialen und politischen Leben des Islam hinterlassen.
Fußnoten:
[1] Dieser Hadith ist ganz schwach.
[2] Ibn Haadschar, al-Isabah, Band 8, in: Bint asch-Schati‘, S. 66.
[3] Gesichte des at-Tabariy Band 3, S. 176 und at-Tabriy, as-Samt ath-Thamin, S. 31 in: Bint asch-Schati‘, S. 62.
[4] at-Tabriy, as-Samt ath-Thamin, S. 31, in: Bint asch-Schati’, S. 63.
[5] Ibn Hischaam, as-Sirah, Band 4, S. 293 in: Bint asch-Schati‘, S. 63.
[6] Ibn Hischaam sowie in der Geschichte des at-Tabariy, Band 3, S. 177 und Ibn Haadscar, al-Isabah, Band 8.
[7] Ibn Hischaam as-Sirah, Band 2, S. 133 in: Bint asch-Schati‘, S. 69.
[8] Bint asch-Schati‘, S. 63.
[9] Ibn Hischaam, as-Sirah, Band 1, S. 267. Nach einer Überlieferung des Gesandten: „Ich habe niemanden zum Islam gerufen, der es nicht als schwierig empfand; sich dies überlegte und zögerte, außer Abu Bakr, der weder zweifelte noch zögerte.“
[10] Ibn Hischaam as-Sirah, Band 1, S. 247.
[11] Bint asch-Schati‘, S.78 (circa 3 bis 4 Monate nach der Hidschra).
[12] Geschichte des at-Tabariy, Band 3, 176 in: Bint asch-Schati‘, S. 79.
[13] Die Ehe mit Hafsa folge im Monat Scha’ban des dritten Jahres n.h.; vgl. die Geschichte des at-Tabariy, Band 3, S.9.
[14] Bint asch-Schati‘, S. 79.
[15] Sadur-Rakb bedeutet, der für sich und seine Begleiter Nahrungsmittel nimmt, wenn er reist. Dieser Ausdruck zeigt die Großzügigkeit und gilt als ehrwürdiger Titel.
[16] at-Tabariy, as-Samt ath-Thamin, S. 39 in: Bint asch-Schati’, S. 78.
[17] Ebenda, S. 82, in: Bint asch-Schati‘, S. 78.
[18] Ibn Hischaam, as-Sirah, Band 4, S.297.
[19] Bint asch-Schati‘, S. 86 f.
[20] Es soll entweder Asma‘ oder aber dessen Cousine aus Kendah sein. Nach at-Tabariys Geschichte Band 3, S. 139 ist sie Malakh bin Dawud (vgl. S. 123).
[21] at-Tabariy, as-Samt ath-Thamin, S. 85.
[22] Bint asch-Schati‘, S. 88.
[23] at-Tabariy, as-Samt ath-Thamin, S. 53, in: Bint asch-Schati’, S. 89.
[24] Bint asch-Schati’, S. 89.
[25] Geschichte des at-Tabariy, Band 3. S. 67, in: Bint asch-Schati‘ S. 90.
[26] Ebenda, Band 3, S. 68 sowie Ibn Hischaam, as-Sirah, Band 3, S. 319, in: Bint asch-Schati‘, S. 90 f.
[27] Ibn Hischaam, as-Sirah, Band 3, S. 310, und Geschichte des at-Tabariy, Band 3, S. 68.
[28] Bint asch-Schati‘, S. 93.
[29] Vgl. unter Hadith al-Ifk: Sahih al-Buchariy, Band 3, S. 27, und Geschichte des at-Tabariy, Band 3, S. 23, sowie Ibn Hischaam, as-Sirah, Band 3, S. 63, in: Bint asch-Schati‘, S. 94.
[30] Ibn Hischaam, as-Sirah, Band 3, S. 311, und Geschichte des at-Tabariy, Band 3, S. 68.
[31] Al-Ansar: dieses ist eine Bezeichnung für die Muslime, die aus Madina stammten. Das Wort Ansar bedeutet „Helfer“. Es ist die Bezeichnung für diejenigen, die den Gesandten und seine Botschaft sowie die ausgewanderten Muslime in Madina unterstützt haben. Al-Muhadschirin dagegen bedeutet „die Emigranten“ oder „Wanderer“, was sich auf die Muslime in Madina bezieht, die aus Mekka oder den anderen Orten stammten.
[32] Geschichte des at-Tabariy, Band 3, S. 67, in: Bint asch-Schati‘, S. 95.
[33] Geschichte des at-Tabariy, Band 3, S. 67, und vgl. Qur’an Sura 12/18.
[34] Vgl. Hadith al-Ifk bei Fußnote 77.
[35] Bint asch-Schati‘, S. 97.
[36] Vgl. für Handhabe den Beleg in Sura 27256: „Wer also nicht an falsche Götter glaubt, von der einen
Gottheit aber fest überzeugt ist, der hat gewiss den sichersten Halt (bzw. die sicherste Handhabe).“
[37] at-Tabariy, as-Samt ath-Thamin, S. 40, in: Bint asch-Schati’, S. 97.
[38] at-Tabariy, as-samt ath-Thamin, S. 40; in Bint asch-Schati’, S. 99.
[39] Ebenda, S. 80, Bint asch-Schati‘ in: S. 99.
[40] z.B. meint die Schriftstellerin Zahiab Karurah, dass keine Eifersucht in dem herkömmliche Sinne zwischen ‘Aischa und den anderen Frauen des Gesandten bestanden habe (vgl. at-Tabariy, as-Samt ath-Thamin, S. 39, über die Parteien unter den Ehefrauen, Hadith al-Maghafir und die Zufluchtsgeschichte).
[41] Geschichte des at-Tabariy, Band 3, S. 121, und Ibn Hischaam, Band 4., S. 292 in: Bint asch-Schati‘, s. 97.
[42] Bint asch-Schati‘, S. 97.
[43] Geschichte des at-Tabariy, Band 3, S. 191 in: Bint asch-Schati‘, S. 101. Nach der Geschichte des at-Tabariy, Band 3, S. 191, bat der Gesandte selbst seine Frauen, sich von ‘Aischa betreuen zu lassen.
[44] Bint asch-Schati‘, S. 101.
[45] Gesichte des at-Tabariy, Band 3, S. 191 in: Bint asch-Schati‘, S. 101 f.
[46] Bint asch-Schati‘, S. 102. Das Grab Muhammads im Hause ‘Aischas befindet sich bis heute in dem Innenhof der Moschee, die als die „Propheten-Moschee“ bekannt ist.
[47] Bint asch-Schati‘, S. 102.
[48] Bint asch-Schati‘, S. 102.
[49] at-Tabariy, Geschenisse des Jahres 58 n.H., in Bint asch-Schati‘, S. 103.
[50] Abu Huraira; ein berühmter Gefährte des Gesandten. Er persönlich überlieferte sehr viele Ahadith des Gesandten. Durch seine ständige Begleitung des Gesandten wurde er einer der größten Hadith-Sammler. In einer seiner Reden sagte er, dass die Ansar mit der Landwirtschaft beschäftigt seien, die Muhadschirin mit dem Handel, während er sich nur mit dem Gesandten beschäftigte.