Quba'-Moschee: erste Moschee im Islam

Quba'-Moschee

 

Die Moschee von Qubāʾ (Masdschid Quba') hat eine sehr wichtige und große Bedeutung und gehört zu den bedeutenden Moscheen im Islam, weil es die erste und älteste Moschee in der Geschichte des Islam ist. Ihre ersten Steine wurde vom Propheten Muhammad (Friede und Segen seien auf ihm) gesetzt während seiner Auswanderung und wurde später durch seine Gefährten vervollständigt.

Die Quba'-Moschee wurde in der Umgebung von Medina errichtet und liegt in Qubāʾ am südlichen Stadtrand von Medina in Saudi-Arabien, deren heutiger Bau aus dem 20. Jahrhundert stammt.

 

 

Die Vorzüge der Moschee von Qubāʾ :

1- Quba'-Moschee wurde im Koran erwähnt:

Allah sagte im Koran: "Stehe nie (zum Gebet) darin (in dieser Moschee). Eine Moschee, die vom allerersten Tag an auf Frömmigkeit gegründet wurde, ist wahrlich würdiger, um darin zu stehen. In ihr sind Männer, die sich gerne reinigen; und Allah liebt diejenigen, die sich reinigen." Sure 9 Vers 108

Ibn Kathir sagt sinngemäß: Hiermit ist die Qubā’-Moschee in der Nähe von Medina gemeint. Abu Huraira berichtet, dass der Prophet (Friede und Segen seien auf ihm) sagte: “Der folgende Koranvers ist über die Leute von der Qubā’-Moschee herabgesandt worden: In ihr sind Männer, die sich gerne reinigen; und Allah liebt diejenigen, die sich reinigen. - sie pflegten, sich nach der Notdurft mit Wasser zu reinigen, woraufhin dieser Koranvers über sie herabgesandt wurde“. Dies berichteten Abu Dawud und Tirmidhi(2476). Albani erklärte den Hadith für gesund (sahih). (1)

Offenbarungsanlass des Verses:

Bevor der Prophet (Friede und Segen seien auf ihm) nach seiner Auswanderung aus Makka in Al-Madīna ankam, rastete er vier Tage lang in einem Vorort von Al-Madīna namens Qubā’.
Dort hat er die erste Moschee gebaut, die "Moschee der Gottesfurcht" (arab.: Masǧid At-Taqwā).

Einige Heuchler versuchten ebenfalls dort, eine "Moschee des Schadens" (arab.: Masǧid Ḍirār) zu bauen, um die Muslime vom Besuch der Propheten-Moschee abzuhalten. Der Anlaß dieser Offenbarung war folgende Überlieferung:

Abū ‘Āmir Ar-Rāhib (der Mönch) übertrat in Al-Madīna zum Christum bevor der Islam dort verkündet wurde; er genoss dadurch hohes Ansehen unter der Bevölkerung. Als der Prophet (Friede und Segen seien auf ihm) sich dort niederließ, und die Menschen sich um ihn scharten, offenbarte Abū ‘Āmir dem Gesandten Allāhs seine Feindschaft, insbesondere nach der siegreichen Rückkehr aus der Schlacht von Badr. Er floh mit den makkanischen Götzendienern und hetzte sie gegen den Propheten auf. Als es zu der Schlacht von Uḥud kam, war er derjenige, der die Grube aushob, in die der Prophet hineinfiel und sich dabei schwer verletzte. Die Schlacht ging zu Ende und der Ruhm des Propheten (Friede und Segen seien auf ihm) nahm weiter zu. So ging er im Jahr 9 d.H. zum römischen Kaiser Heraklius und nahm ihm das Versprechen ab, ihn vor dem Propheten zu schützen. Er schrieb einigen Heuchlern in Al-Madīna, dass er zu ihnen mit einem Heer kommen würde, um den Propheten zu bekämpfen und zu besiegen. Er befahl ihnen, eine Festung zu errichten, in der sich seine Gesandten niederlassen könnten und er später auch, wenn die Zeit dazu gekommen sei. Daraufhin bauten die Heuchler eine Moschee neben der des Propheten, bevor er mit den Muslimen nach Tabūk ausrückte. Der Prophet wurde eingeladen, darin zu beten als eine Bestätigung für diese Moschee; er entschuldigte sich aber damit, dass er verreisen werde, und dass er es nach seiner Rückkehr versuchen werde. Doch auf dem Weg zurück nach Al-Madīna, kurz bevor er Qubā’ erreichte, kam der Engel Gabriel (Friede sei auf ihm) zu ihm mit der Offenbarung dieses Verses, und sie wurden bloßgestellt. Abū ‘Āmir starb kurz darauf in Syrien. (ÜB) Allāh (t) verbietet Seinem Gesandten das Gebet in jener "Moschee des Schadens". Dieses Verbot gilt für jeden Gläubigen zu allen Orten und Zeiten, wenn Heuchler und Feinde des Islam durch den Bau von "Moscheen des Schadens" versuchen, die Reihen der Muslime zu spalten. Wir Muslime haben bereits die Erfahrung gemacht, wie manche "Luxus-Moscheen", die von verhassten Machthabern zur Legitimierung ihrer "Islam-Treue" mit gigantischen Geldsummen gebaut wurden, das ganze Jahr leer stehen. Dagegen erleben wir oft, wie die bescheidenen Moschee-Bauten durch die große Zahl von Betenden bald aus allen Nähten platzen. (2)

2- Quba'-Moschee in der Sunna (Überlieferungen des Propehten):

At-Tirmidhî berichtet in seinem Sahih-Werk, dass der Prophet (Friede und Segen seien auf ihm) sagte: „Das Gebet in der Moschee (Qubâ) kommt einer Umra gleich.“ Gemäß dieser Überlieferung ersetzt das Gebet in der Moschee von Qubāʾ die kleine Pilgerfahrt (ʿUmra) nach Mekka.

Der Gefährte Sâlim möge Allah mit ihm zufrieden sein leitete dort das Gebet. Es wurde von Ibn Umar möge Allah mit beiden zufrieden sein überliefert, dass Sâlim möge Allah mit ihm zufrieden sein, der Diener von Abû Hudhaifa, das Gebet unter den ersten Auswanderern und den Gefährten des Propheten (Friede und Segen seien auf ihm) in der Moschee Al-Qubâ leitete; unter ihnen befanden sich Abû Bakr, Umar, Abû Salama, Zaid und Âmir ibn Rabî'a.
 
Es ist von Ibn Umar möge Allah mit ihm zufrieden sein überliefert, dass der Prophet - möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken - reitend und gehend zur Moschee Qubâ gelangte und dort zwei Rak´as betete. (Überliefert von Muslim.) (3)

Die in Qubāʾ vorgefundene oder von ihm selbst gegründete Moschee soll der Prophet Mohammed (Friede und Segen seien auf ihm) jedenfalls auch in der Folgezeit regelmäßig an Samstagen, manchmal beritten und manchmal zu Fuß, zum Gebet besucht haben. Daran erinnert eine auch in den heutigen Bau integrierte, der Tradition zufolge schon vom Kalifen Umar bezeugte Säule, die die Stelle zeigen sollte, an der der Prophet seine Gebete verrichtet habe.

Die Vorzüge des Gebets in der Moschee von Qubāʾ sind in der Traditionsliteratur mehrfach bezeugt. Der Historiker Umar ibn Schabba hat in seinem dreibändigen Werk "Die Geschichte von Medina" die Vorzüge der Moschee von Qubāʾ und die Bedeutung der dort verrichteten Gebete mit sorgfältiger Angabe seiner Quellen auf dreizehn Seiten zusammengefasst. Der Prophetengefährte Sa'd ibn Abi Waqqas soll zwei Verbeugungen (Rakʿa) im Gebetsritual mehr Bedeutung beigemessen haben als zwei Reisen nach Jerusalem. Imam al-Buchari hebt die Bedeutung der Moschee in seiner Traditionssammlung hervor und schildert die Praxis von Ibn Umar, dem Sohn des Umar ibn al-Chattab, der – wie der Prophet Mohammed – Qubāʾ jeden Samstag aufzusuchen und das Gebet dort zu verrichten pflegte. Er empfahl sogar, das Gebet zu jeder Tageszeit, auch außerhalb der festgelegten Gebetszeiten, in der Moschee zu verrichten. (4)

Deswegen maßen die Muslime dieser Moschee einen hohen Wert bei und erneuerten diese von Zeit zu Zeit. So wurde diese Moschee zu einem der Sehenswürdigkeiten von Medina, die von vielen Muslimen besucht wird. Im islamischen Pilgermonat besuchen die Pilger nach Abschluss der Riten der Pilgerfahrt in Mekka die Prophetenmoschee in Medina und auch die Moschee von Qubāʾ, um dort ihre freiwilligen Gebete zu verrichten.

In jüngerer Zeit ist die Tendenz zu beobachten, die Moschee von Qubāʾ als die drittwichtigste Stätte neben dem Kaaba-Heiligtum und der Prophetenmoschee zu bezeichnen, deren Besuch ritualrechtlich verpflichtend sei. Islamrechtlich ist der Besuch des Prophetengrabes in der Moschee von Medina nach den Hanafiten Sunna mit verpflichtendem Charakter, gemäß den Malikiten religiöse Pflicht (wadschib). Der Besuch anderer Orte wie Quba und Uhud wird als empfehlenswert eingestuft.


------ Fußnoten und Quellen --------
(1) Erläuterung des Korans (Tafsīr) - Band 4 von Samir Mourad
(2) Tafsīr Al-Qur’ān Al-Karīm von Muhammad ibn Ahmed ibn Rasoul
(3) Islam Web
(4) Wikipedia
 

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