Toleranz, Freiheit und Menschenwürde im Islam - Teil 1

....für alle die denken, dass diese Religion Intoleranz, Zwang und Sklaverei bedeutet!

Der Islam ist eine Weltreligion und wendet sich mit seiner Botschaft - zu der die Aufforderung zu einer universalen Toleranz gehört - an die gesamte Menschheit. Diese bedarf heute, wie nie zuvor, weil alle Kulturen näher zusammenrücken, einer Anleitung zur Toleranz.

Ziel des ISLAM ist die Erziehung seiner Anhänger zu Weltbürgern, das heißt zu einem toleranten, aufgeschlossenen Denken und verantwortungsbewussten Handeln.

Nach der Lehre des ISLAMS sind wir für die Erde, auf der wir leben verantwortlich. Wir haben sie als Schöpfung Gottes mit Respekt und Liebe verantwortungsvoll zu verwalten und zu schützen und sind zu diesem Zweck als Stellvertreter Gottes auf dieser Erde eingesetzt. Anstatt "auf der Erde Unheil anzurichten und Blut zu vergießen", so sagt der Qur'an, sollte der Mensch sich auf seine eigentliche Aufgabe besinnen, die er dank der ihm verliehenen Vernunft, wenn er sich nur wirklich darum bemüht, erfüllen kann.

Daher appelliert der Qur'an immer wieder an die Vernunft des Menschen und fordert ihn auf, seine Freiheit zu betätigen, da Gott an einem automatischen Gehorsam, der zu einem schöpferischen Handeln unfähig macht, nichts gelegen ist. Der Mensch sollte seine begrenzte Freiheit nicht verschwenden, sondern sie durch Selbstbildung, d.h. durch selbständig vernünftige Überlegung und Handlung zu einer schöpferischen Freiheit erweitern.

Selbstbildung befähigt ihn zur Toleranz und zu einer richtigen Einschätzung seiner Möglichkeiten.

Das Bewusstsein andererseits der eigenen Fehlbarkeit, zusammen mit dem Bewusstsein zur Verantwortlichkeit, in der ja die menschliche Würde besteht, ermöglicht ein großzügiges und tolerantes Verhalten den Mitmenschen gegenüber, mit denen uns die mitmenschliche Solidarität verbinden sollte.

Toleranz besteht in der freien Anerkennung von Freiheit und Würde jedes Menschen, sofern er kein Unrecht begeht. Wenn wir im Bewusstsein unserer Fehlbarkeit nicht sicher sein können, absolut im Recht zu sein und die volle Wahrheit zu besitzen, dann haben wir uns prinzipiell jedem Mitmenschen gegenüber, egal welcher Rasse, Religion, Kultur, Ideologie er zugehört - tolerant zu verhalten.

Eine solche Einstellung ist unter anderem schon deswegen gefordert, weil alle diese Gruppenzugehörigkeiten doch nicht oder nur sehr selten von einem selbst ausgewählt wurden. Das ist universale Toleranz, welche der ISLAM nicht nur als eine der Bedingungen, des für die menschliche Gemeinschaft notwendigen Friedens lehrt, sondern auch als eine gerechte Verhaltensweise, welche die durch den Schöpfer gewollte Vielfalt aller Kreatur, wie auch die einmalige Individualität eines jeden Menschen anerkennt und respektiert.

Die Verschiedenheit der menschlichen Gruppierungen darf uns nicht davon abhalten, sie näher kennen zu lernen und ihnen nötige Toleranz zu gewähren - denn sonst können wir ja unsere Aufgabe als stellvertretende Regenten auf dieser Erde nicht erfüllen. Ja, darüber hinaus gesehen ist es gerade diese Verschiedenheit der anderen Gruppierungen der Menschen, die uns die Erfüllung unserer humanen Aufgabe ermöglicht. Denn durch die Anstrengungen, die erforderlich sind, die anderen zu verstehen, wozu aber auch eine echte Verwurzelung in der eigenen Kultur gehört, nicht zuletzt durch die zu übende Toleranz ihnen gegenüber, erhalten wir die Chance zur Selbstbildung, ohne die ein selbstverantwortliches Verhalten und Handeln nicht möglich ist.

Der Qur'an sagt hierzu:

"O ihr Menschen, Wir haben euch aus einem männlichen und einem weiblichen Wesen erschaffen und euch zu Verbänden und Stämmen gemacht, auf dass ihr einander kennen lernt. Wahrlich, vor Gott ist von euch der Angesehenste, welcher der Gottesfürchtigste, der Frömmste, der Gerechteste ist...." [49:13]

Wegen dieser Notwendigkeit, dass die Menschen, ungeachtet ihrer Verschiedenheit und darüber hinaus, gerade ihretwegen einander kennen lernen, hat der ISLAM - übrigens als erste von allen Religionen – zu einem unparteiischen Religionsdialog aufgerufen und sagt darüber:

"Rufe zum Weg deines Herrn mit Weisheit und schöner Ermahnung, und streite (d.h. disputiere) mit ihnen auf die beste Art. Wahrlich, dein Herr weiß besser, wer von Seinem Wege abgeirrt ist; und Er kennt jene besser, die der Rechtleitung folgen" .[16:125]

 

>> Toleranz, Freiheit und Menschenwürde im Islam - Teil 2

 

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