Sure 112 (Al-Ikhlas), ein Drittel des Koran

Man existiert schon bevor man erst geboren wurde und wird auch weiterhin nach dem Tod existieren. Er hat sich selbst nicht erschaffen aber er wurde erschaffen, bevore er sich selbst kannte. Die leblosen Gegenstände um ihn herum haben ihn nicht erschaffen, weil er ein vernunftbegabtes Wesen ist, während sie es nicht sind. Alles in diesem Universum ist aus dem Nichts von einem Gott erschaffen.

Man hat die Familie nicht ausgewählt, in die man geboren wurde. ( oder: Man wird in eine Familie geboren, welche nicht seine eigene Auswahl darstellt. ). Wenn wir die wahre Religion Gottes folgen möchten, soll diese Religion nach unserer Wahl sein; sie soll nicht etwas sein, das wir von unseren Eltern geerbt haben. Es ist daher der Fall, wenn deine Eltern Hindus wären, würde deine Vorstellung von Gott Hindu-Konzept sein, und gleichermaßen wenn sie Christen, Juden oder Muslime sind.
Wie kann man wissen, dass die Religion der Eltern und ihre Vorstellung von Gott wahr sind, obwohl alle Menschen denselben Ursprung und einen einzigen Gott haben?

Der Gottbegriff im Islam:

Der heilige Koran, Sure 112 :

Im Namen Gottes, des Allerbarmers, des Barmherzigen !

Sprich: "Er ist Allah, ein Einziger  (1), Allah, der Absolute (Ewige Unabhängige, von Dem alles abhängt).  (2) Er zeugt nicht und ist nicht gezeugt worden  (3), und Ihm ebenbürtig ist keiner." (4)

Interpretation:

1)      "Sprich" ist eine entschlossene Feststellung an die du glaubst und der du dir bewusst bist.  "Er ist Allah, ein Einziger" bedeutet, die Einzigkeit ist auf Ihn beschränkt, Er ist der Eine, Der die Vollkommenheit besitzt, Ihm gehören die schönsten Namen und die vollkommenen höchsten Eigenschaften und heiligen Taten.  Er ist ohne Beispiel und unerreichbar.

2)      "Allah-us-Samad" [Allah, der Absolute] den alle Geschöpfe brauchen, all die Bewohner der höheren und der niederen Welt sind Seiner höchst bedürftig.  Sie bitten Ihn um die Erfüllung ihrer Bedürfnisse, ersuchen Seine Hilfe bei Ängsten und Sorgen, denn Er ist in allen Seinen Eigenschaften Vollkommen: Er ist der Allwissende, Dessen Wissen vollkommen ist; Er ist der Geduldigste, Dessen Geduld vollkommen ist; der Barmherzigste, Dessen Gnade vollkommen ist und alle Dinge wie auch alle Seine Eigenschaften umfasst.

3)      Und zu Seiner Vollkommenheit gehört auch: "Er zeugt nicht und ist nicht gezeugt worden" wegen der Vollkommenheit Seines Reichtums [des Freiseins von jeglichen Bedürfnissen].

4)      "Und Ihm ebenbürtig ist keiner" – weder in Seinen Namen und Eigenschaften noch in Seinen Taten.  Also erklärt diese Sura die Einheit Gottes.(*)

Zusammenfassung der Vorstellung von Gott im Islam

(Dr. Billal Phillips)

Im Namen Gottes, des Allerbarmers, des Barmherzigen !

"Sprich: "Er ist Allah, ein Einziger."

"Allah, der Absolute."

"Er zeugt nicht und ist nicht gezeugt worden."

"Und Ihm ebenbürtig ist keiner."

(1) "Sprich: "Er ist Allah, ein Einziger." Dieser Vers repräsentiert Allahs Eigene Bestätigung Seines Einzigartigen Monotheismus, Seine unnachahmliche Einheit.  Also ist der erste Vers ein Befehl an den Propheten (Friede und Segen seien auf ihm) und jeden, der diesen Vers liest oder rezitiert, Allahs Einzigartige Einheit zu bestätigen.  Er ist Einer, es gibt keinen anderen wie Ihn.  Es gibt viele Einheiten auf dieser Welt, aber sie alle sind nicht einzigartig, denn zu jeder Einheit existiert etwas Ähnliches.  Zum Beispiel gibt es den Mount Everest, aber es gibt auch andere hohe Berge wie ihn.  In Allahs Fall gibt es keine Einheit wie Ihn.  Alle anderen Einheiten können in geteilt werden, aber Allah ist Einzig und als solches unteilbar.

(2) "Allah, der Absolute (Unabhängige)."  Allahs Einheit zeigt sich in Seiner Unabhängigkeit.  Andererseits haben alle erschaffenen Dinge Bedürfnisse und sind von anderen abhängig, damit ihre Bedürfnisse erfüllt werden.  Allah braucht keinen von Seiner Schöpfung auf irgendeine Weise, und nichts das sie tun, kann Seine Vollkommenheit verbessern oder ihr nutzen.  Diese Eigenschaft der Unabhängigkeit lädt die Gläubigen ein, über den Ziel und den Zweck hinter ihrem Gottesdienst nachzudenken.  Die meisten Menschen beten Gott an, als würden sie Ihm einen Gefallen damit tun.  Der Zweck der Erschaffung des Menschen ist Allah zu dienen, denn alle menschlichen Wesen haben das Bedürfnis, Ihm zu dienen.  Er hat keinen Nutzen von ihnen.  Den Menschen aber nutzt es, Gott anzubeten und zu lobpreisen, denn die Gehorsamkeit gegenüber dem göttlichen Gesetz ist der Schlüssel zu ihrem Erfolg, sowohl in diesem als auch im nächsten Leben.    

(3) "Er zeugt nicht und ist nicht gezeugt worden."  Dieser Vers beschreibt einen anderen Aspekt von der Einzigartigen Einheit Allahs.  Falsche Religionen repräsentieren Gott allgemein mit menschlichen Begriffen, indem sie Ihm entweder menschliche Eigenschaften geben oder menschliche Gestalt.  Dieser Vers handelt in erster Linie mit zwei unterschiedlichen Kennzeichen der Menschen und anderer Lebewesen im allgemeinen: das zu Existenz kommen durch Zeugung und Fortpflanzung durch gebären.  "Er zeugt nicht" denn es gibt nichts, das Ihm ähnelt.  Ein Kind entsteht aus zwei Teilen (Spermium und Eizelle) der Körper seiner Eltern, was der Grund dafür ist, dass es seinen Eltern in Gestalt und Kennzeichen ähnelt.  Wenn Gott zeugen würde, gäbe es einen anderen Gott wie Ihn, was Seiner Einzigkeit bereits widerspricht.  Der Allmächtige wies die Vorstellung ein Kind zu haben zurück aus der Perspektive, dass man, um Nachkommen zu haben, normalerweise einen weiblichen Partner in der Gestalt des männlichen benötigt.  Allah weist auch schon die allgemeine Vorstellung, Nachkommen zu haben, als unpassend zurück, denn es würde Gott auf den Stand der Geschöpfe erniedrigen.  Außerdem haben Menschen Kinder, damit sie ihnen helfen, in dieser materiellen Welt zu überleben oder aus dem Bedürfnis heraus, die Existenz fortzusetzen mit seiner Nachkommenschaft.  Indem Er Sich als Unabhängig beschreibt, hat Allah diese Möglichkeit ebenfalls bereits verneint.

"Und ist nicht gezeugt worden" weist die Behauptung, Jesus sei Gott gewesen, fein zurück, denn er war geboren worden.  Damit Gott hätte geboren werden können, hätte er zuerst nicht schon existieren dürfen, was dem Grundprinzip der Einzigartigen Göttlichen Eigenschaft der ewigen Existenz widerspricht.

(4) "Und Ihm ebenbürtig ist keiner." Allah schließt das Kapitel mit einer neuen Formulierung des eröffnenden Verses ab.  Wenn Gott Einzigartig ist, kann Ihm nichts gleich sein.  Wenn Ihm nichts gleich ist, dann ist Er allein Einzigartig.  Wenn Er alleine Unabhängig ist und die gesamte Schöpfung ist von Ihm abhängig, kann nichts von der Schöpfung Ihm gleich sein.  Wenn Er keine Nachkommenschaft zeugt, kann Ihm nichts und niemand gleich sein, denn geschaffene Wesen kamen nach einer Periode der Nicht-Existenz zur Existenz.  Jedes geschaffene Wesen hat etwas, das ihm ähnlich ist, es wird Paar genannt, etwas das ihm gleicht.  Wenn der Schöpfer von der einen oder der anderen dieser Spezies wäre, hätte Er etwas Gleiches und etwas Ähnliches.

Also enthält dieses Kapitel die Abstammung und die Beschreibung Gottes, des Allerbarmers.  Es wurde von Allah offenbart, um die Vorstellungen, die Ihm von irregeführten Leuten in bezug auf Seine Ähnlichkeit, Körperform, Ursprung und Nachkommenschaft angedichtet wurden, zurückzuweisen.  Zum Beispiel diejenigen, die Bilder oder Statuen von Allah anfertigen, erheben Anspruch auf Ähnlichkeit, diejenigen, die andere neben Ihm anbeten, erheben Anspruch auf Ähnlichkeit und diejenigen, die Teile Seiner Schöpfung anderen als Ihm zusprechen, erheben Anspruch auf Ähnlichkeit.  Aber nichts ist Ihm ähnlich in Seinen Eigenschaften, Seiner Herrschaft oder Seiner Göttlichkeit.  Daher gebührt es nur Ihm Allein, von Seinen Geschöpfen angebetet zu werden.

Von

Dr. Bilal Phillips

übersetzt von

Metwally Galal

(*) Tafsir Assa'dy (Erläuterung des Koran von Scheikh Assa'dy): Sure 112 (=Al-Ikhlas)

 

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