Guantanamo Wärter konvertiert zum Islam und fordert Freilassung von Häftlingen

Terry Holdbrooks setzt sich für die Rechte der Guantanamo Häftlinge einTerry Holdbrooks arbeitete als Wärter im Gefangenenlager in Guantanamo Bay. Der US-Amerikaner nahm im Jahr 2003 den Islam an und setzt sich für die Rechte der Häftlinge ein.

Seit dem erhält er Morddrohungen und wird als ‘Verräter der Rasse’ beschimpft. Selbst Freunde und Verwandte distanzierten sich von ihm.

Der 29 jährige lässt sich allerdings nicht unterkriegen. Er spricht mit Medien über seine Erlebnisse und verteilt Flyer die er ‘Wahrheit über Gitmo’ nennt.

“Gitmo sollte eigentlich eine bequeme Aufgabe sein in der wir Häftlinge Babysitten, doch es hat mich verändert”, sagt Holdbrooks.

Von 2003 bis 2004 arbeitete er auf Guantanamo Bay in Kuba. Oft hatte er die Aufgabe Häftlinge von ihren Zellen in die Verhörzimmer zu transportieren.

Dazu sagt er, er erlebte Gräultaten von seinen US-Amerikanischen Kameraden, von denen er nicht einmal wusste das sie möglich wären. In einem Telefonatgespräch mit der Daily News beschreibt Holdbrooks was er sah. 

“Traitor?” – Holdbrooks schrieb ein Buch über seine Konvertierung zum Islam und den Gräultaten die er als Wächter in Guantanamo erlebte“Ich sah, wie sie Menschen in angespannte Positionen stellten und sie acht Stunden lang so ließen, bis sie sich selbst defäkierten. Dann kamen Wärter und kastrierten sie”.

Er sagte, man habe Gefangene auf dem Boden gefesselt, die Heizung aufgedreht und ihre Leiber mit kalten Wasser überschüttet. Man habe ihre Gesichter mit Menstruationsblut beschmiert und sie gezwungen stundenlang die selbe Musik zu hören.

“Gitmo ist zu 100 % das Gegenteil unseres Rechtssystems.”, sagte er. “Das ist nicht das Amerika, welches ich mich meldete zu Verteidigen”.

Während der Vorbereitung für den Einsatz, sagte Holdbrooks, trainierte ihn die Armee, die Häftlinge als “Schlimmsten der Schlimmen” zu betrachten und zu glauben sie seien “Minderwertiger als der Mensch.”

“Sie sagten, es wären Al-Qaida und die Taliban. Menschen, die Freiheit hassen und Amerika hassen”, sagte Holdbrooks.
Aber mindestens 86 der 166 Männer die derzeit in der Haftanstalt gehalten werden, wurden für die Freilassung freigegeben. Wegen den Auflagen in ihren Heimatländern und Gesetze die vom Kongress verabschiedet wurden können sie, laut HRW, allerdings nicht in ihre Heimat zurück. Andere werden seit Jahren ohne formelle Anklage festgehalten.

Hookers fragte sich wie die Männer trotz der schweren Lage an ihren Glauben festhielten. Er wunderte sich, wie sie trotz allem noch glauben konnten, dass es einen Gott gibt der sich um sie kümmert. “Ich hatte alle Freiheiten der Welt”, erinnert er sich. “Aber ich bin morgens unglücklich aufgestanden, während diese Männer in ihren Käfigen lächeln konnten und fünfmal am Tag beteten.”

Als Teenager hatte Holdbrooks die Wahrheit in verschiedenen Religionen gesucht. Als er nach Guantanamo ging lebte er mit der Einstellung das alle monotheistischen Religionen schlecht waren. Aber im Laufe von mehreren Monaten, als Holdbrooks angefangen hat sich mit den Häftlingen zu unterhalten und den Koran zu lesen, begann er, Wahrheit im Islam zu finden. Im Dezember 2003 sprach er das islamische Glaubensbekenntnis in Anwesenheit der Häftlinge.

Holdbrooks Agenda fordert Menschenrechte für Häftlinge wie Shaker Aamer, ein Häftling der zu seinem Mentor wurde. Aamer, der letzte britische Resident in Guantanamo, ist vor 11 Jahren festgenommen worden.

Er wurde für sein vorgeworfenes Verbrechen nie angeklagt und wurde laut BBC schon zwei mal zur Freilassung freigegeben.
Aamer ist heute einer der Häftlingen in Guantanamo die sich im Hungerstreik befinden.

“Das ist nicht Amerika”, sagte Holdbrooks. “Es wäre falsch, da zu sitzen und nichts zu tun, während Gitmo weiter läuft oder die Menschen denken der Islam wäre Amerikas größter Feind”

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