Islam ist die zweitgrößte Religion in Italien
Zahlen der nationalen Statistikagentur „Istat“ besagen, dass es momentan ca. 1,7 Millionen Muslime in Italien gibt“, so Izzedin Elzir Imam aus Florenz und Kopf der muslimischen Dachorganisation Unione delle Comunità e Organizzazioni Islamiche in Italia (UCOII), wie die Nachrichtenagentur ANSA am 11. Februar berichtete. Damit macht der Islam die zweitgrößte Religion Italiens aus. „Es gibt mehr als 700 Moscheen“, fügte Elzir hinzu.
Der Florentiner Imam äußerte dies während seines Treffens mit anderen Mitgliedern der italienisch-muslimischen Gemeinde bei der Sonderkonferenz für Muslime, welche am 17. Februar in Rom an der Niccolò Cusano Universität stattfand. Diese wurde von führenden Mitgliedern der italienisch-muslimischen Gemeinde besucht.
In seiner Rede bei der Konferenz sprach Elzir von den Beiträgen der Muslime zur italienischen Wirtschaft. „Muslime machen 4-5% des nationalen Bruttoinlandsprodukts aus“, sagte Elzir. „Mit anderen Worten: der Islam stellt einen Mehrwert für Italien dar.“
Trotzdem kein “offizieller Status”
Trotz des “Mehrwerts”, den die muslimische Gemeinde Italien bringt, haben sie keinen offiziellen Status“, fügte der Imam hinzu.
“Obwohl die Religionsfreiheit in der Verfassung verankert ist, führt das Fehlen eines resultierenden Gesetzes dazu, dass die muslimische Gemeinde de facto nicht vom italienischen Staat anerkannt wird, mit dem es keine Vereinbarung gibt“, wie z.B. solche, die die Beziehungen zwischen italienischen Einrichtungen und Religionen (abgesehen vom Katholizismus, dessen Beziehungen bereits im Konkordat festgehalten wurden) regulieren.
Ähnliche Vereinbarungen wurden vor einem Jahr mit anderen religiösen Minderheiten wie den Juden und den Buddhisten abgeschlossen.
Agostino Cilardo, Experte für islamisches Recht an der Naples Orientale Universität, teilte eine ähnliche Sorge. „Die mangelnde Repräsentation ist ein reales Problem, nicht nur ein offizielles“, stellte Cilardo fest. „Wenn man eine Vereinbarung trifft, ist der Gegenüber eine einheitliche Organisation. Doch wer kann in Italien für die Muslime sprechen?“
Blockade von Separatisten
Der fehlende offizielle Status bedeutet, dass muslimische Organisation nicht nach italienischem Recht gefördert werden können, welches es Steuerzahlern ermöglicht, einen Teil ihrer Steuern zu einer religiösen Gruppe ihrer Wahl zuzuteilen. Bemühungen, den Islam in Italien – nicht einmal inoffiziell anzuerkennen, wurden von der separatistischen “Liga Nord” niedergemacht.
Pläne des italienischen Premierministers Enrico Letta, ein Museum für islamische Kunst am Ufer des Canal Grande in Venedig zu bauen, hatte ebenfalls wütende Reaktionen der separatistischen “Liga Nord” ausgelöst. Pläne regionaler Ratsversammlungen, weitere Moscheen zu bauen, wurden ebenfalls zerschlagen.
Quellen:
(On Islam)
Übersetzt von: Alnews.de