Facebook blockiert Mohammed-Karikaturen in der Türkei

Das Unternehmen beugt sich einem Gerichtsurteil und schränkt den Zugang zu mehreren Seiten ein. Die Richter hatten damit gedroht, Facebook sonst komplett zu sperren.

Facebook hat in der Türkei Seiten gesperrt, die Mohammed-Karikaturen zeigen. Das berichtet der staatliche türkische Fernsehsender TRT sowie die New York Times. Zuvor hatte ein türkisches Gericht Facebook dazu aufgefordert, Seiten zu blockieren, die den Propheten Mohammed beleidigen sollen. Werde dies nicht umgesetzt, müsse der Zugang zu Facebook insgesamt gesperrt werden.

Nach dem Angriff auf die französische Satirezeitschrift Charlie Hebdo hatte Facebook-Gründer Mark Zuckerberg auf seiner Profilseite bekannt gegeben, sein Unternehmen werde sich weltweit für die Meinungsfreiheit einsetzen. Er teilte aber auch mit, dass Facebook die Gesetze eines Landes respektiere.

Facebook blockiert regelmäßig den Zugang zu Inhalten auf Anfrage von Regierungen. Die türkische Regierung richtet sich dabei sehr häufig an das Unternehmen. Insgesamt sperrte Facebook in der Türkei dem Unternehmen zufolge fast 2.000 Inhalte in den ersten sechs Monaten des Jahres 2014. Nur in Indien schränkt das Unternehmen Inhalte auf Regierungswunsch noch häufiger ein.

In der Türkei hatte es zuvor Proteste gegen Mohammed-Karikaturen gegeben. Die türkische Staatsanwaltschaft leitete außerdem Ermittlungen gegen zwei Journalisten der Cumhuriyet ein. Die Zeitung druckte das Titelbild des Satiremagazins Charlie Hebdo, das einen weinenden Propheten Mohammed zeigt, über den Kolumnen der Autoren ab. 


Quelle: die Zeit

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