17. Die Frauen des Propheten
Das Geschrei der Orientalisten in der Angelegenheit von Zainab Bint Dschahsch
In diesem Zeitraum, in dem die in den beiden vorangegangenen Kapiteln erläuterten Ereignisse stattgefunden hatten, heiratete Muhammad (s.a.s.) Zainab Bint Chuzaima, dann Umm Salama Bint Abu Umaija Ibn Al Mughira und danach Zainab Bint Dschahsch, nachdem Zaid Ibn Haritha sich von ihr geschieden hatte. Es war jener Zaid, den Muhammad (s.a.s.) zum Sohn genommen und freigelassen hatte, nachdem ihn Jasar für Chadidscha gekauft hatte. Hier schreien die Orientalisten und Missionare auf:
"Seht! Muhammad, der in Mekka zur Genügsamkeit, Enthaltsamkeit, göttlichen Einheit und Verschmähung der Leidenschaften des diesseitigen Lebens aufgerufen hat, ist nun zu einem Mann der Leidenschaften geworden, dem der Anblick einer Frau den Mund wässrig macht und dem drei Frauen in seinem Haus nicht genügen, sondern jene drei von uns erwähnten Frauen und danach neben Raihana noch drei weitere heiratete. Ferner begnügte er sich nicht damit, Frauen zu heiraten, die keinen Gatten hatten: er verliebte sich leidenschaftlich in Zainab Bint Dschahsch, die Gattin seines Schützlings Zaid Ibn Haritha, nur weil er am Haus Zaids vorbeikam, als dieser abwesend war, und Zainab ihn in einem Gewand empfing, das ihre Reize offenbarte. Da hatte es ihre Schönheit seinem Herzen angetan, so dass er sagte: "Preis sei DEM, DER die Herzen verändert!" Als er ging, wiederholte er diesen Satz. Da hörte es Zainab und erblickte in seinen Augen das Feuer der Liebe. Sie war stolz auf sich und teilte Zaid mit, was sie gehört hatte. Der ging unverzüglich zum Propheten, um ihm seine Bereitschaft mitzuteilen, sie freizugeben. Dieser entgegnete ihm jedoch: "Behalte deine Frau für dich und fürchte Allah !" Zainab machte ihm aber danach die Ehe schwer, und er schied sich von ihr. Muhammad (s.a.s.) hielt davon Abstand, sie zu heiraten, obwohl sein Herz sich mit ihr beschäftigte, bis die Rede des Erhabenen geoffenbart wurde:
"Und als du zu dem, dem Allah Gnade erwiesen und dem du Gnade erwiesen hattest, sprachest: "Behalte deine Frau für dich und fürchte Allah " und du in deiner Seele verbärgest, was Allah offen legte, und du fürchtetest die Menschen, und Allah hat mehr Recht, dass du IHN fürchtest. Als Zaid nun aber mit ihr tat, was er zu tun wünschte, verheirateten WIR sie mit dir, auf dass auf den Gläubigen keine Sünde laste in bezug auf die Frauen ihrer Adoptivsöhne, wenn sie mit ihnen tun, was sie zu tun wünschen. Und der Befehl Allahs ist auszuführen."! (33, V.37)
Da heiratete er sie und brachte durch die Heirat mit ihr das Feuer seiner Liebe und die Glut seines Verlangens unter Kontrolle. Was für ein Prophet ist das! Wie kann er sich selbst gestatten, was er anderen verwehrt!? Wieso beugt er sich nicht dem Gesetz, von dem er sagt, Allah habe es ihm geoffenbart!? Wie konnte er sich diesen Harem zulegen, der in den Seelen die Erinnerung an die dem Wohlleben ergebenen Könige hervorruft, anstatt in ihnen die Erinnerung an die rechtschaffenen frommen Propheten zu wecken!? Sodann, wie konnte bei ihm die Unterwerfung unter die Macht der Liebe im Fall Zainabs so weit gehen, dass er bei seinem Schützling Zaid ihre Scheidung bewirkte und sie danach heiratete!? Dies war im vorislamischen Heidentum ein unantastbares Verbot, und der Prophet der Muslime gestattete es, um sein Verlangen zufrieden zu stellen und dem Wunsch seiner Liebe nachzugeben."
Die Missionare und Orientalisten lassen ihrer Phantasie freien Lauf, wenn sie über diese Episode aus Muhammads (s.a.s.) Leben berichten. Einige von ihnen stellen Zainab zu der Stunde, da der Prophet sie sah, als halb oder nahezu ganz entblößt dar. Ihr schwarzes Haar sei auf ihren zarten Körper herabgefallen, der durch das, was es bedeckte, durch und durch für die Leidenschaft beredte Worte sprach. Andere erwähnen, als er die Tür von Zainabs Haus geöffnet habe, habe ein Windzug mit dem Vorhang von Zainabs Zimmer gespielt. Sie hätte in ihrem Schlafgewand auf ihrem Bett ausgestreckt gelegen. Ihr Anblick habe das Herz dieses Mannes unbändig bewegt, und er sei voll heftiger Leidenschaft für die Frau und ihre Reize gewesen. Doch er habe verborgen, was in ihm vorging, wenngleich er darin nicht lange Geduld zu bewahren vermocht habe!!
Die Beispiele für diese der Phantasie entspringenden Darstellungen sind zahlreich. Man findet sie bei Muir, Dermenghem, Washington Irving, Lammens und anderen Orientalisten und Missionaren. Besonders bedauerlich ist, dass alle in ihren Berichten als Grundlage verwenden, was in einigen Biographie-Büchern und vielen Hadithen überliefert wird. Sie verweilen dabei aus dem Unvermögen heraus, sich eine Vorstellung von Muhammads (s.a.s.) Anliegen und seiner Beziehung zur Frau zu machen, und begründen dies mit der Vielzahl seiner Frauen, die einer überwiegenden Aussage zufolge neun erreichte und einigen Berichten zufolge noch mehr.
Bedeutende Persönlichkeiten fallen nicht unter das Gesetz
Wir könnten all diesen Behauptungen unsere Meinung entgegenhalten: Angenommen, es träfe zu, was gibt es dann darin, das die Bedeutung Muhammads (s.a.s.) und seiner Prophetenschaft und Sendung schmälert?! Denn die Gesetze, die für die Menschen gelten, sind nicht auf bedeutende Personen anwendbar. Somit ist naheliegend, dass sie erst recht keine Macht über die Gesandten und Propheten haben*.
Sah nicht Mose (a.s.) einen Streit zwischen zwei Männern, dem einen von seinen eigenen Leuten und dem anderen von seinen Feinden. Er schlug den von seinen Gegnern mit der Faust und tötete ihn. Dies ist Mord, der, wenn kein Krieg oder kriegsähnlicher Zustand herrscht, verboten ist und verstößt gegen das Gesetz. Dennoch beugte sich Mose nicht dem Gesetz, ohne dass dies seine Prophetenschaft bzw. seine Sendung abwertete oder seine Größe verminderte**.
Der Fall Jesu ist noch schwerwiegender als der Fall Mose und Muhammads (s.a.s.) und aller Propheten und Gesandten (a.s. über alle), was das Abweichen vom Gesetz betrifft. Sein Fall beschränkte sich nämlich nicht auf ein Übermaß an Macht oder Streben. Er stellt vielmehr mit seiner Geburt und seinem Leben eine Abweichung von den Naturgesetzen und all ihren Regeln dar. Der Geist des Allerbarmers nahm vor seiner Mutter Maria die Gestalt eines makellosen Menschen an, um ihr einen lauteren Jungen zu bringen. Doch sie wunderte sich und sagte: "Wie kann ich einen Jungen haben, da mich kein Mensch berührte und ich keine Hure bin!" Der Gesandte sagte: "Wahrlich, Allah will ihn zu einem Zeichen für die Menschen machen", und als die Wehen bei ihr einsetzten, sagte sie: "Wehe mir, wäre ich zuvor gestorben und völlig in Vergessenheit geraten!" Da rief er ihr von unten zu: "Sei nicht traurig, dein Herr hat unter dir ein Bächlein fließen lassen." Und sie kam mit ihm zu ihren Leuten, ihn tragend, da sagten sie: "Du hast etwas Unerhörtes getan." Da sprach Jesus in seiner Wiege zu ihnen und sagte: "Ich bin Allahs Diener", und so weiter. ***
Wie sehr auch die Juden all dies bestritten und Jesus von der Abstammung her auf Josef, den Zimmermann, zurückführten - etwas, woran einige Gelehrte wie Renan heute noch festhalten -, die Bedeutung Jesu und seine Prophetenschaft und Sendung sind Beweise für ein Wunder Allahs (t.) und durchbrechen die Naturgesetze. Es ist erstaunlich, dass die christlichen Missionare zum Glauben an diese Durchbrechung des Naturgesetzes im Falle Jesu aufrufen und bei Muhammad (s.a.s.) etwas Geringeres zum Vorwurf nehmen. Dass er nämlich darüber erhaben sei, sich dem gesellschaftlichen Gesetz unterzuordnen, was aber jedem Mächtigen und den Königen und Staatsoberhäuptern großmütig gewährt wird, denen die Verfassungen Vorrang zugestehen und sie vor Zugriff schützen.
*Diese apologetische Aussage ist vom islamischen Standpunkt her sehr zweifelhaft. Propheten sind keine über das Gesetz erhabenen weltlichen Herrscher, sondern Diener Allahs (t.) , des Gesetzgebers, DER sie entsandte, SEINE Botschaft zu übermitteln. Sie sind die ersten in der Erfüllung SEINER Gebote und fürchten IHN mehr denn jeder andere. Betonte doch Muhammad (s.a.s.) stets: "Ich bin nur ein Mensch wie ihr." (Qur´aan, Sura 18, Aya 110). Sonderrechte, die der Prophet Muhammad (s.a.s.) genoss, gestand ihm sein Herr ausdrücklich zu; sie entsprangen jedoch nicht eigener Machtvollkommenheit.
**Diese Tat hatte sich ereignet, bevor Mose (a.s.) zum Propheten berufen wurde. Er selbst hatte sie nie gerechtfertigt: "Er sagte: ich tat es damals, als ich unter den Irrenden war."(Qur´aan, Sura 26, Aya 20).
***vgl. Qur´aan, Sura 19, Ayat 16-30
Falsche Darstellung der Orientalisten
Wir könnten all jenen Aussagen mit dieser Zurückweisung entgegentreten; denn sie ist ohne Zweifel geeignet, das Argument der Missionare und der Orientalisten, die es ihnen gleichtun, zu entkräften. Damit vergingen wir uns jedoch an der Geschichte sowie an der Bedeutung Muhammads (s.a.s.) und der Erhabenheit seiner Botschaft. Denn er war nicht, wie diese Orientalisten und Missionare es darstellen, ein Mann, dessen Verstand von der Leidenschaft beeinflusst wurde. Er heiratete seine Frauen nicht wegen der fleischlichen Lust oder des Verlangens. Wenn es sich einige muslimische Schreiber zu manchen Zeiten erlaubten, dies zu behaupten, und wenn sie den Gegnern des Islam in bester Absicht ein solches Argument präsentierten, so geschah dies, weil sie gedankenlose Übernahme zum Materialismus herabsinken ließ. Sie wollten Muhammad (s.a.s.) in allen Dingen als bedeutend darstellen, selbst in den fleischlichen Lüsten der diesseitigen Welt. Dies ist eine falsche Darstellung, die von der Chronik Muhammads (s.a.s.) aufs heftigste widerlegt wird, und die zu bestätigen sein ganzes Leben sich sträubt.
Bis zum fünfzigsten Lebensjahr hatte er nur Chadidscha geheiratet
Er heiratete Chadidscha, als er in seinem dreiundzwanzigsten Lebensjahr, in der Blüte seiner Jugend mit anmutigem Aussehen und schönen Gesichtszügen und vollendeter Männlichkeit stand. Dennoch blieb Chadidscha achtundzwanzig Jahre lang seine einzige Frau, bis er die Fünfzig überschritt. Und dies zu einer Zeit, da die Polygamie unter den Arabern jener Epoche allgemein verbreitet war. Und zu einer Zeit, da es Muhammad (s.a.s.) freigestanden hätte, eine weitere Frau neben Chadidscha zu heiraten, da er keinen lebenden Sohn von ihr hatte. Zu einer Zeit, da die Töchter lebendig begraben wurden und es allein die Söhne waren, die als Nachkommen betrachtet wurden.
Muhammad (s.a.s.) blieb mit Chadidscha siebzehn Jahre vor seiner Entsendung und elf Jahre danach zusammen, ohne je daran zu denken, neben ihr mit einer anderen sein Bett zu teilen. Es ist von ihm nicht bekannt, dass er zu Lebzeiten Chadidschas und vor seiner Heirat mit ihr zu denen gehörte, die die Reize der Frauen verführten. Zu einer Zeit, da es für die Frauen keinen Schleier gab, sondern die Frauen sich herausputzten und ihre Reize zur Schau trugen, was der Islam später verbot.
Es wäre abwegig anzunehmen, er habe, nachdem er die Fünfzig überschritten hatte, plötzlich eine derartige Veränderung durchgemacht, dass er, kaum dass er die Tochter von Dschahsch gesehen hatte, von ihr fasziniert war und sie sein Denken Tag und Nacht in Anspruch nahm, obwohl er fünf andere Frauen hatte, darunter Aischa, die er sein ganzes Leben hindurch liebte. Unvorstellbar ist ferner, dass er, nachdem er die Fünfzig überschritten hatte, in fünf Jahren mehr als sieben Frauen ansammelte und in sieben Jahren neun Frauen, und all das nur aufgrund des Verlangens nach Frauen. Eines Verlangens, das einige muslimische Autoren - und die Europäer folgen ihrem Beispiel - in einer Form darstellten, die in ihrer Niedrigkeit nicht einmal eines materialistisch denkenden Mannes würdig ist. Geschweige denn eines bedeutsamen Mannes, dessen Botschaft es vermochte, die Welt zu bewegen und den Lauf der Geschichte zu ändern. Und sie ist immer noch in der Lage, die Welt ein weiteres Mal zu bewegen und den Lauf der Geschichte erneut zu ändern.
Allein Chadidscha schenkte ihm Nachkommen
Wenn dies verwunderlich und absurd ist, so ist es ebenso erstaunlich zu sehen, dass Chadidscha dem Muhammad (s.a.s.) seine Söhne und Töchter gebar, bevor er fünfzig war, und Maria ihm Ibrahim gebar, als er sechzig war. Keine außer diesen beiden seiner Frauen gebar, obwohl sie alle entweder junge Mädchen in der Blüte der Jahre waren und weder von ihrer noch von seiner Seite etwas im Wege stand, dass sie schwanger wurden und gebaren oder Frauen, deren Weiblichkeit voll ausgebildet war und die die Dreißig oder Vierzig überschritten und zuvor ein Kind gehabt hatten. Wie erklärt sich dieses sonderbare Phänomen aus dem Leben des Propheten, dieses Phänomen, das sich den Naturgesetzen bei insgesamt neun Frauen nicht beugt?! Und dies, obwohl Muhammad (s.a.s.) unter Berücksichtigung, dass er ein gewöhnlicher Mensch war, ohne Zweifel geneigt war, einen Sohn zu haben. Wenn auch der Rang der Prophetenschaft und Sendung ihn aus geistiger Sicht bereits zum Vater aller Muslime gemacht hatte.
Die Heirat mit Sauda Bint Zama
Sodann sind die Geschichte und die Logik ihrer Ereignisse das beste Zeugnis, den Bericht der Missionare und Orientalisten in Bezug auf die Vielzahl der Frauen des Propheten Lügen zu strafen: Wie wir bereits erwähnten, hatte er neben Chadidscha achtundzwanzig Jahre lang keine andere Frau. Als Allah (t.) sie sterben ließ, heiratete er Sauda Bint Zama, die Witwe von As Sakran Ibn Amr Ibn Abd Schams. Niemand berichtete jemals, dass Sauda schön, reich oder von Ansehen war, wodurch ein weltliches Verlangen Einfluss auf seine Heirat mit ihr gehabt haben könnte. Vielmehr war Sauda die Frau eines Mannes von den ersten Muslimen, die um des Islam willen Peinigungen ertrugen und nach Abessinien auswanderten, nachdem ihnen der Prophet die Auswanderung dorthin über das Meer befohlen hatte. Sauda war bereits Muslimin und wanderte mit ihm aus, ertrug an Mühsal und Peinigungen, was er ertrug. Mithin heiratete Muhammad (s.a.s.) sie danach, um sie zu versorgen und in den Rang einer der "Mütter der Gläubigen"* zu erhöhen. Dieses Verhalten verdient dafür höchste Wertschätzung und größtes Lob.
Was Aischa und Hafsa betraf, so waren sie die beiden Töchter seiner Wesire Abu Bakr und Umar. Dieser Gesichtspunkt veranlasste Muhammad (s.a.s.), durch die Heirat ihrer beiden Töchter mit ihnen in Verwandtschaftsbeziehung zu treten, wie er ihn ferner veranlasste, auch mit Uthman und Ali in Verwandtschaftsbeziehung zu treten, indem er seine beiden Töchter mit ihnen verheiratete.
Wenn es stimmt, was über Aischa und seine Liebe zu ihr gesagt wird, so entstand diese Liebe erst nach und nicht schon zur Zeit der Heirat. Er hatte bei ihrem Vater bereits um ihre Hand angehalten, als sie noch in ihrem neunten Lebensjahr stand. Es vergingen noch zwei Jahre, bis er die Ehe mit ihr vollzog. Es liefe jeder Logik zuwider, dass er sie bereits liebte, als sie in diesem kindlichen Alter war. Dies wird gestützt durch seine Heirat mit Hafsa Bint Umar, die sich nicht auf Liebe gründete, wie ihr Vater selbst bezeugte. Umar sagte:
"Bei Allah , wir pflegten den Frauen im vorislamischen Heidentum keine Bedeutung zuzumessen, bis Allah über sie offenbarte, was ER offenbarte, und ihnen zuteilte, was ER ihnen zuteilte. Während ich einmal mit einer Sache beschäftigt war, sagte meine Frau zu mir: "Hättest du es doch so und so gemacht!" Da sagte ich zu ihr: "Was fällt dir ein, was tust du hier, und was geht dich eine Sache an, die ich tun will!" Da sagte sie zu mir: "Wie seltsam von dir, o Ibn Al Chattab: du willst dich nicht kritisieren lassen, aber deine Tochter kritisiert den Gesandten Allahs (s.a.s.) fürwahr so sehr, dass er den ganzen Tag über zornig bleibt." Da nahm ich meinen Umhang und verließ meinen Platz, bis ich bei Hafsa eintrat und zu ihr sagte: "0 meine Tochter, du kritisierst den Gesandten Allahs (s.a.s.) so sehr, dass er den ganzen Tag über zornig bleibt?" Da sagte Hafsa: "Bei Allah , wir kritisieren ihn." Da sagte ich: "Wisse, dass ich dich vor der Strafe Allahs und dem Zorn SEINES Gesandten warne. 0 meine Tochter, jene, die an ihrer Schönheit und der Liebe des Gesandten Allahs (s.a.s.) zu ihr Gefallen findet, soll dich nicht täuschen. Bei Allah , du weißt, dass der Gesandte Allahs dich nicht liebt, und wäre es nicht meinetwegen, würde er sich von dir scheiden." "
Man sieht also, dass Muhammad (s.a.s.) weder Aischa noch Hafsa aus Liebe oder Verlangen heraus heiratete, sondern um die Zusammengehörigkeit dieser entstehenden islamischen Gesellschaft mittels der Personen seiner beiden Wesire zu festigen. Und Sauda heiratete er, damit die Krieger der Muslime wussten, dass sie - sollten sie als Märtyrer um Allahs (t.) willen sterben - hinter sich nicht schwache Frauen und Nachkommen zurücklassen würden, um deren Lebensunterhalt sie zu fürchten hätten.
Ein Beweis dafür ist auch die Heirat mit Zainab Bint Chuzaima und Umm Salama. Zainab war die Frau von Ubaida Ibn Al Harith Ibn Al Muttalib, der am Tag von Badr als Märtyrer fiel. Sie war keine Schönheit, war jedoch für ihre Güte und Wohltätigkeit bekannt, so dass sie "Mutter der Armen" genannt wurde. Sie war über ihre besten Jahre bereits hinaus, und es dauerte nur ein oder zwei Jahre, bis Allah (t.) sie sterben ließ. Neben Chadidscha war sie die einzige Frau des Propheten, die vor ihm starb.
Umm Salama war die Frau von Abu Salama und hatte zahlreiche Söhne von ihm. Es wurde bereits erwähnt, dass Abu Salama bei Uhud verwundet wurde und seine Wunde später verheilte, woraufhin ihn der Prophet mit dem Krieg gegen die Banu Asad beauftragte. Er trieb sie in alle Richtungen und kehrte mit dem Erbeuteten nach Medina zurück. Dann brach die Wunde von Uhud wieder auf und blieb, bis ihn der Tod ereilte. Der Prophet war zugegen, als er auf seinem Sterbebett lag, und blieb an seiner Seite und betete für ihn, bis er starb und seine Augen schloss. Vier Monate nach seinem Tod bat Muhammad (s.a.s.) Umm Salama um ihre Hand. Doch sie entschuldigte sich wegen ihrer großen Familie und ihres vorgeschrittenen Alters. Er ließ jedoch nicht nach, bis er sie geheiratet und die Fürsorge um das Aufwachsen ihrer Söhne auf sich genommen hatte.
Wollen die Missionare und Orientalisten danach noch behaupten, Umm Salama sei eine Schönheit gewesen, und dies habe Muhammad (s.a.s.) veranlasst, sie zu heiraten! Träfe dies zu, so gab es außer ihr andere unter den Töchtern der Muhadschirun und Ansar, die sie an Schönheit, Jugend, Reichtum und Anmut übertrafen und ihn nicht mit der Sorge um ihre Familie belasteten. Er heiratete sie jedoch derselben erhabenen Erwägung wegen, die ihn veranlasste, Zainab Bint Chuzaima zu heiraten und die die Verbundenheit der Muslime mit ihm mehrte und sie in ihm den Propheten Allahs und SEINEN Gesandten und darüber hinaus den Vater von ihnen allen sehen ließ: Den Vater eines jeden Armen, Verstoßenen, Schwachen, Notleidenden und Behinderten, den Vater eines jeden, der seinen Vater als Märtyrer um Allahs (t.) willen verloren hatte.
* "Mutter der Gläubigen" ist ein Ehrentitel aller Frauen des Propheten
Die geschichtliche Untersuchung und was sie ergibt
Was ergibt die unvoreingenommene geschichtliche Untersuchung des Vorgenannten? Sie ergibt, dass Muhammad (s.a.s.) für das gewöhnliche Leben die Einehe riet. Er rief dazu durch sein Beispiel auf, das er im Leben Chadidschas gab, und dazu wurde der Qur´aan geoffenbart mit der Rede des Erhabenen:
"So heiratet an euch erlaubten Frauen zwei oder drei oder vier, doch wenn ihr fürchtet, nicht gerecht zu sein, dann nur eine oder was ihr besitzt." (4, V. 3)
"Und ihr werdet nicht vermögen, gerecht zu sein zwischen den Frauen, selbst wenn ihr darauf bedacht seid. Aber ergreift nicht vollkommen eine Partei, so dass ihr die andere gleichsam in der Schwebe lasst. " (4, V.129)
Diese Ayat wurden am Ende des achten Jahres der Hidschra geoffenbart, nachdem der Prophet alle seine Frauen geheiratet hatte, um die Zahl der Frauen auf vier einzuschränken, während es bis zu ihrer Offenbarung keine Begrenzung dafür gab. Durch sie wird die Aussage derer hinfällig, die behaupten, Muhammad (s.a.s.) habe sich selbst gestattet, was er den Menschen verboten habe. Ferner wurden sie geoffenbart, um den Vorzug der Einehe lobend hervorzuheben und sie zur Auflage zu machen, um von der Furcht der Ungerechtigkeit frei zu sein - mit dem ausdrücklichen Hinweis, dass die Gerechtigkeit schwer durchführbar sei. Dennoch sah die Offenbarung für außergewöhnliche gesellschaftliche Umstände des Lebens die Möglichkeit des Erfordernisses zur Mehrehe bis zu vier Frauen unter dem Vorbehalt der Gerechtigkeit vor. Muhammad (s.a.s.) propagierte dies durch sein Beispiel, das er anlässlich der Kriegszüge der Muslime und des Märtyrertods einiger von ihnen gab.
Kann nun jemand bei seinem Leben mit Sicherheit sagen, dass, wenn Kriege, Seuchen oder Revolutionen Tausende und Millionen von Männern hinwegraffen, die Beschränkung auf die Einehe besser sei als diese Mehrehe, die im Ausnahmefall erlaubt ist?! Können die Bewohner Europas in dieser Zeit, die auf den Weltkrieg folgt, sagen, die Bestimmung der Einehe sei de facto und de jure eine wirksame Bestimmung?! Ist der Grund der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Unruhen, die dem Krieg folgten, nicht auf das mangelnde Zusammenwirken zwischen den beiden Geschlechtern in der Ehe zurückzuführen? Einem Zusammenwirken, das der wirtschaftlichen Lage ein beträchtliches Gleichgewicht zu geben vermag?
Ich will gewiss kein Urteil fällen, sondern die Sache dem Nachdenken des Nachdenkenden und dem Ermessen des Ermessenden überlassen, jedoch die Aussage wiederholen, dass die Beschränkung des Mannes auf die Einehe das Glück der Familie und Gemeinschaft am besten gewährleistet, sobald wieder normales Leben herrscht.
Die Geschichte von Zainab Bint Dschahsch
Bezüglich der Geschichte von Zainab Bint Dschahsch und dem, was einige Chronisten, Orientalisten und Missionare ihr an Phantasie hinzufügen, so dass sie sie zu einer Geschichte des Verlangens und der Liebesleidenschaft machen, bekräftigt die wahre Geschichtsschreibung, dass sie eine von Muhammads (s.a.s.) Glanzleistungen ist. Und dass, indem er das vollkommene Beispiel für den Glauben war, auf sie sein Hadith Anwendung findet, der besagt: "Der Glaube eines Menschen ist nicht vollkommen, bis er für seinen Bruder liebt, was er für sich selbst liebt."
Er machte sich selbst zum ersten, ein Beispiel für das zu sein, was er an Gesetzen erließ, durch die er die Traditionen und Gebräuche des vorislamischen Heidentums aufhob und die neue Ordnung begründete, die Allah (t.) als Rechtleitung und Barmherzigkeit für alle Welt geoffenbart hatte.
Muhammads (s.a.s.) Verwandtschaft mit Zainab
Es genügt, um die ganze dargestellte Geschichte von Grund auf zu entkräften, dass diese Zainab Bint Dschahsch die Tochter von Umaima Bint Abdul Muttalib, der Tante des Gesandten Allahs (s.a.s.) war. Und dass sie unter seinen Augen und seiner Fürsorge aufgezogen wurde und deshalb zu ihm im Verhältnis einer Tochter oder kleinen Schwester stand und er sie kannte und wusste, ob sie voller verführerischer Reize war oder nicht, noch bevor sie Zaid heiratete. Dass er ihr Aufwachsen von der Kindheit über die Jugend bis zur Reife beobachtete und er es war, der für seinen Schützling Zaid um ihre Hand anhielt.
Wenn wir das wissen, fallen all diese Phantasien und Geschichten vor unseren Augen zusammen, dass er an Zaids Haus vorbeigekommen sei, als dieser nicht darinnen war. Und er Zainab gesehen und ihn ihre Schönheit überwältigt und er gesagt habe: "Preis DEM, DER die Herzen verändert!" Oder dass ein Luftzug mit dem Vorhang von Zainabs Zimmer spielte, als er Zaids Tür öffnete, und sie in ihrem Hemd ausgestreckt antraf als sei sie eine "Madame Recamier". Worauf sich sein Herz plötzlich gewandelt habe und er Sauda, Aischa, Hafsa, Zainab Bint Chusaima und Umm Salama und auch das Gedenken Chadidschas vergessen habe; über die Aischa gesagt hatte, sie habe in ihrem Innern gegenüber keiner der Frauen des Propheten an Eifersucht empfunden, was sie gegenüber dem bloßen Gedenken Chadidschas empfand. Wäre in seinem Herzen nur etwas von Liebe zu ihr geblieben, so hätte er bei ihrer Familie für sich selbst anstatt für Zaid um ihre Hand angehalten.
Dies ist die Beziehung zwischen Zainab und Muhammad (s.a.s.), und dies ist die Darstellung, die wir von ihr gaben. Wonach es für diese phantasievollen Geschichten, die berichtet wurden, keine wahre Grundlage und keine Daseinsberechtigung mehr gibt.
Muhammads (s.a.s.) Werben um Zainab für Zaid und ihre Ablehnung
Die Geschichtsschreibung bestätigt auch, dass Muhammad (s.a.s.) für seinen Schützling Zaid um die Hand seiner Cousine Zainab anhielt. Doch ihr Bruder Abdullah Ibn Dschahsch verweigerte es, dass seine Schwester, die zu den Kuraisch und Haschim gehörte und darüber hinaus die Cousine des Gesandten war, einem Sklaven unterstehen sollte, den Chadidscha gekauft und Muhammad (s.a.s.) später freigelassen hatte. Denn er und die Araber sahen darin eine äußerst große Schmach für Zainab. Es stand den edlen Töchtern der Edelleute nicht an, Diener zu heiraten, selbst wenn diese freigelassen worden waren.
Muhammad (s.a.s.) wollte jedoch, dass derartige bloße Standeserwägungen, die bei den Leuten bestanden, ein Ende nähmen und die Menschen alle zusammen begreifen würden, dass ein Araber vor einem Nichtaraber keinen Vorzug hatte, es sei denn durch Gottesfurcht:
"Wahrlich, der am höchsten Geehrte unter euch vor Allah ist der Gottesfürchtigste unter euch." (49, V.13)
Er war nicht dafür, dazu eine Frau außerhalb seines Verwandtenkreises zu drängen. Es sollte vielmehr seine Cousine Zainab Bint Dschahsch sein. Sie sollte dieses Abweichen von der Gepflogenheit der Araber und dieses Beseitigen ihrer Gebräuche auf sich nehmen und dem ausgesetzt sein, was die Menschen über sie sagen würden und was zu hören sie fürchtete. Und Zaid, sein Schützling, den er adoptiert und der wie seine übrigen Söhne nach den Gebräuchen und Gepflogenheiten der Araber das Recht erhalten hatte, ihn zu beerben, sollte es sein, der sie heiratete. So dass es eine Vorbereitung für das Opfer sei, das der allweise Gesetzgeber für die Adoptivsöhne, die zu eigenen Söhnen genommen wurden, vorbereitete. Muhammad (s.a.s.) sollte darauf beharren, dass Zainab und ihr Bruder Abdullah Ibn Dschahsch den Zaid als Gatten für sie akzeptierten. Die Rede des Erhabenen sollte darüber geoffenbart werden:
"Keinem Gläubigen und keiner Gläubigen steht es zu, wenn Allah und SEIN Gesandter eine Sache entschieden haben, die Wahl in ihrer Angelegenheit zu haben; und wer sich Allah und SEINEM Gesandten widersetzt, ist bereits in offenkundigem Irrtum irregegangen. " (33, V.36)
Zainabs und ihres Bruders notwendiges Einverständnis
Nach der Offenbarung dieses Ayats blieb Abdullah und seiner Schwester nur der Gehorsam, und sie sagten: "Wir sind einverstanden, o Gesandter Allahs ." Zaid vollzog die Ehe mit Zainab, nachdem der Prophet ihr für ihn ihre Mitgift gegeben hatte.
Doch als Zainab zu ihrem Gatten Zaid ging, war sie ihm nicht folgsam, und ihr Ungehorsam legte sich nicht. Sie begann Zaid zu beleidigen und sich ihm gegenüber wegen ihrer Abstammung zu rühmen und dass sie keine Sklavin war.
Zaids Klage über Zainab und Scheidung von ihr
Zaid beklagte sich mehrfach beim Propheten über ihr schlechtes Benehmen ihm gegenüber und bat ihn mehrfach um Erlaubnis, sich von ihr zu scheiden. Doch der Prophet pflegte ihm zu antworten: "Behalte deine Frau und fürchte Allah ." Zaid vermochte jedoch Zainabs Umgang und ihren Ungehorsam ihm gegenüber nicht lange zu ertragen und schied sich von ihr.
Die Rechtsstellung der Adoptivsöhne im Islam
Der allweise Gesetzgeber wollte die Gepflogenheit der Araber abschaffen, dass Adoptivsöhne in die Häuser aufgenommen und mit ihrer Verwandtschaft in Beziehung gesetzt und dem Adoptivsohn alle Reche des Sohnes verliehen wurden. Und dass sie dessen Rechtsstellung auf ihn sogar in Bezug auf Erbschaft und das Heiratsverbot innerhalb der Verwandtschaft anwandten. ER wollte dem Adoptivsohn nur das Recht des Schützlings und Religionsbruders verleihen. So wurde die Rede des Erhabenen geoffenbart:
"Und er machte eure Adoptivsöhne nicht zu Söhnen, das ist eure Rede aus eurem Mund; Allah aber spricht die Wahrheit und ER führt auf den rechten Weg." (33, V.4)
Das bedeutet, dass es dem Adoptierenden gestattet ist, eine frühere Frau dessen, den er adoptierte, zu heiraten. Und dem Adoptierten ist es gestattet, eine frühere Frau des ihn Adoptierenden zu heiraten.
Doch wie sieht die Umsetzung dessen in die Tat aus? Wer von den Arabern vermochte dies und würde dadurch all den Gebräuchen der vorangegangenen Zeiten ein Ende setzen? Selbst Muhammad (s.a.s.) empfand es trotz seiner festen Entschlossenheit und seines tiefen Verständnisses der Weisheit in Allahs (t.) Befehl als Makel, diesen Rechtsspruch selbst umzusetzen, indem er Zainab heiratete, nachdem Zaid sich von ihr geschieden hatte. Es kam ihm in den Sinn, was die Leute über die Verletzung dieses alten, bei den Arabern fest verwurzelten Brauches durch ihn sagen könnten. Das ist es, was der Erhabene mit SEINEN Worten will:
"Und du verbärgest in deiner Seele, was Allah offen legte, und du fürchtest die Menschen, und Allah hat mehr Recht, dass du IHN fürchtest." (33, V.37)
Muhammads (s.a.s.) Heirat mit Zainab
Muhammad (s.a.s.) war jedoch Vorbild in allem, was Allah (t.) befahl und was ER ihm auftrug, den Menschen zu verkünden. Deshalb fürchtete er nicht, was die Leute über seine Heirat mit der Gattin seines Schützlings Zaid sagen würden. Denn die Furcht vor Menschen ist nicht vergleichbar mit der Furcht vor Allah (t.) in der Durchführung SEINES Befehls.
So heiratete er Zainab tatsächlich, um ein Exempel für das zu statuieren, was der allweise Gesetzgeber von den für Adoptivsöhne geltenden Gesetzen abschaffte. Der Erhabene sagt hierzu:
"Als Zaid nun aber mit ihr tat, was er zu tun wünschte, verheirateten WIR sie mit dir, auf dass auf den Gläubigen keine Sünde laste in bezug auf die Frauen ihrer Adoptivsöhne, wenn sie mit ihnen tun, was sie zu tun wünschen. Und der Befehl Allahs ist auszuführen." (33, V.37)
Wie verhält es sich nun mit der Ansicht der Orientalisten über die Geschichte von Bint Dschahsch?
Dies ist der Bericht der aufrichtigen Geschichtsschreibung über die Angelegenheit von Zainab Bint Dschahsch und Muhammads (s.a.s.) Heirat mit ihr. Sie war seine Cousine, und er hatte sie gesehen und kannte das Ausmaß ihrer Schönheit, bevor Zaid sie heiratete, nachdem Muhammad (s.a.s.) für ihn um sie angehalten hatte. Er hatte sie auch gesehen, nachdem Zaid sie geheiratet hatte, da der Gesichtsschleier damals noch nicht bekannt war: zum einen aufgrund der Verwandtschaftsbeziehung und zum anderen, weil sie die Frau seines Adoptivsohnes Zaid war. Sie stand ihrerseits wegen ihrer Anliegen und wegen Zaids wiederholter Beschwerde über sie in Verbindung mit ihm.
Alle erwähnten Bestimmungen wurden geoffenbart und dadurch bestätigt, dass Zaid Zainab heiratete und sich dann von ihr schied und Muhammad (s.a.s.) sie danach heiratete. Sie erhöhten den Freigelassenen zur Stellung des ehrenhaften Freien. Die Gesetze über die Adoptivsöhne wurden durch sie abgeschafft, und es wurde in einer derart praktikablen Weise über sie entschieden, dass es danach keinen Anlass mehr zu Unklarheit oder Auslegung gab.
Bleibt nach all dem etwas von diesen Geschichten übrig, die die Orientalisten und Missionare stets von neuem vortragen und die Muir, Irving, Sprenger, Weil, Dermenghem, Lammens und andere, die versucht haben, über das Leben Muhammads (s.a.s.) zu schreiben, ständig wiederholen?! Sind sie nicht Ausdruck des Verlangens nach unverhohlener Missionierung einerseits und nach Missionierung im Namen der Wissenschaft andererseits? Die alte Feindschaft gegenüber dem Islam - eine Feindschaft, die seit den Kreuzzügen in den Seelen wurzelt - diktiert ihnen allen das, was sie schreiben, und lässt sie im Fall der Frauen des Propheten und insbesondere im Fall seiner Heirat mit Zainab Bint Dschahsch den wahren Geschichtsverlauf verbergen und hierüber nach den schwächsten Überlieferungen suchen, die in ihn eingeschmuggelt und auf ihn bezogen wurden.
Selbst wenn das, was erwähnt wurde, zuträfe, könnten wir dem entgegenhalten, dass ein Bedeutender sich dem Gesetz nicht beugt. Und dass Mose, Jesus und Jonas sich bereits zuvor über die Geheimnisse der Natur und die Gesetze der Gesellschaft erhoben hatten - der eine durch seine Geburt, die anderen in ihrem Leben -, ohne dass dies ihre Bedeutung beeinträchtigt hätte.
Muhammad (s.a.s.) erließ jedoch durch die Offenbarung seines Herrn die geeigneten Gesetze für die Gesellschaft und führte sie aufgrund des Befehls seines Herrn aus. So war er das höchste Beispiel und schöne Vorbild in der Verwirklichung dessen, was sein Herr ihm befahl. Wollen denn diese Missionare, dass er sich von seinen Frauen geschieden hätte? Dass er nicht mehr als vier gehabt hätte, wie es den Muslimen vorgeschrieben wurde, nachdem er sie bereits alle geheiratet hatte? Hätten sie ihn dann mit ihrer Kritik verschont?!
Erhöhung der Stellung der Frau durch Muhammad (s.a.s.)
Muhammads (s.a.s.) Verhalten gegenüber seinen Frauen war ein Verhalten, das eine Erhabenheit erreichte, von der man etwas im Hadith von Umar Ibn Al Chattab sieht, den wir schon erwähnten. Und wir werden noch viel davon in den folgenden Kapiteln dieses Buches sehen. Dabei wird ebenso deutlich werden, dass niemand die Frau so ehrte wie Muhammad (s.a.s.) und niemand sie zu einer ihr würdigeren Stellung erhob als er.