25. Hunain und At Taif

 

Nach ihrer Einnahme Mekkas hielten sich die Muslime dort auf. Sie waren über den Sieg Allahs (t.) für sie froh und glücklich, dass bei diesem überwältigenden Sieg nur wenig Blut vergossen worden war. Sie eilten zum Heiligtum, wenn immer Bilal zum Gebet rief. Sie drängten sich um den Gesandten Allahs , wo immer er sich aufhielt und wo immer er hinging. Die Muhadschirun unter ihnen gingen zu ihren Häusern und nahmen Verbindung mit ihren Angehörigen auf, die Allah (t.) nach der Eroberung rechtgeleitet hatte. Sie alle waren zufrieden, dass sich die Lage für den Islam stabilisiert hatte und dass der Großteil der Kriegsanstrengungen durch den Sieg gekrönt worden war.


Nachdem sie sich so fünfzehn Tage in der Mutter der Städte aufgehalten hatten, erreichte sie eine Nachricht, die sie aus dem Freudentaumel aufschreckte: In der Nähe Mekkas im Gebirge südöstlich davon hielten sich nämlich die Hawazin auf. Als diese erfahren hatten, dass die Einnahme Mekkas und die Zerschlagung seiner Götzen für die Muslime zum Abschluss gebracht worden war, fürchteten sie, das Unglück könnte auch über sie kommen und die Muslime würden ihre Wohnungen erstürmen. Da überlegten sie, was sie tun sollten, um sich gegen diese bevorstehende Katastrophe zu schützen und Muhammad (s.a.s.) Widerstand zu leisten sowie der Ungehemmtheit der Muslime Einhalt zu gebieten, die dafür sorgten, die Unabhängigkeit der Stämme auf der Halbinsel zu beenden und sie alle unter einer Einheit, unter dem Schatten des Islam zu sammeln.

 

Der Aufbruch von Malik Ibn Auf zur Bekämpfung der Muslime

Deshalb vereinigte Malik Ibn Auf An Nadri die Hawazin mit den Thakif; desgleichen vereinten sich die Nasr und die Dschuscham. Nur die Kab und die Kilab von den Hawazin beteiligten sich nicht an dieser Vereinigung. Zu Dschuscham gehörte Duraid Ibn As Simma, der damals ein greiser Mann und nicht mehr kampffähig war. Jedoch war seine Meinung von Nutzen nach all dem, was er im Laufe der Jahre und Ereignisse an Erfahrungen gesammelt hatte. All diese Stämme kamen mit ihrem Vermögen, ihren Frauen und ihren Kindern zusammen.

Die Mobilisierung kam zum Abschluss, als sie im Tal von Autas lagerten. Als Duraid das Brüllen der Kamele, das Schreien der Esel, das Weinen der Kinder und Blöken der Schafe hörte, fragte er Malik Ibn Auf, weshalb er mit den Kämpfern ihr Vermögen, ihre Frauen und ihre Kinder ziehen lasse! Als Malik ihm antwortete, er wolle damit den Kämpfern Mut machen, entgegnete Duraid: "Kann den Besiegten etwas zurückhalten! Wenn die Sache zu deinen Gunsten steht, nützt dir nur ein Mann mit seinem Schwert und seinem Speer. Wenn die Sache zu deinen Ungunsten steht, wirst du in Bezug auf deine Familie und dein Vermögen entehrt." Er und Malik waren sich uneinig. Die Leute folgten Malik, der ein junger Mann von dreißig Jahren mit ausgeprägter Willenskraft war. Duraid folgte ihnen widerspruchslos trotz seiner früheren Kriegserfahrung.

 

Verschanzung der Stämme in der Talenge

Malik befahl den Leuten, sich bei den Gipfeln von Hunain in die Talenge zurückzuziehen. Denn wenn die Muslime ins Tal hinabsteigen würden, würden sie wie ein einziger Mann auf sie losgehen und ihre Reihen schwächen. Dann würde das unterste zuoberst gekehrt und sie würden sich gegenseitig erschlagen. Die Niederlage käme über sie, und die Spuren ihres Sieges bei der Einnahme Mekkas würden schwinden. Den Stämmen von Hunain bliebe in ganz Arabien der Ruhm des Sieges über diese Macht, die ganz Arabien unter ihren Schatten stellen wollte. Die Stämme gehorchten dem Befehl Maliks und verschanzten sich in der Talenge.

 

Der Zug der Muslime nach Hunain

Die Muslime ihrerseits eilten nach zweiwöchigem Aufenthalt in Mekka mit Muhammad (s.a.s.) an ihrer Spitze in großer, zuvor nie gekannter Zahl und Ausrüstung voran. Sie zogen mit 12.000 Kämpfern aus. Von diesen waren 10.000 jene, die gegen Mekka gezogen waren und es eingenommen hatten. Und 2.000 waren von jenen, die von den Kuraisch dem Islam beigetreten waren, darunter Abu Sufjan Ibn Harb. Alle schwangen ihre Schilde, und die Reiter sowie die Vorrat und Waffen tragenden Kamele rückten vor. Die Muslime zogen in einem solchen Heer, wie es Arabien zuvor noch nicht gesehen hatte. An der Spitze eines jeden Stammes wehte dessen Banner. Alle waren stolz auf diese große Übermacht und davon überzeugt, dass sie heute keiner besiegen könne, so dass sie bereits miteinander darüber sprachen und zu reden begannen: "Heute werden wir ob unserer Übermacht nicht besiegt."


Als der Abend hereinbrach, erreichten sie Hunain. Sie lagerten an den Eingängen seines Tals und blieben dort bis zum Morgengrauen. Dann setzte sich das Heer in Bewegung und Muhammad (s.a.s.) ritt auf seiner weißen Mauleselin bei der Nachhut des Heeres, während Chalid Ibn Al Walid an der Spitze der Banu Sulaim vor der Armee herzog. Sie zogen von der Talenge von Hunain in eines der Täler Tihamas hinunter.

 

Die Flucht der Muslime

Als sie ins Tal herunterkamen, stürmten die Stämme gemäß dem Befehl von Malik Ibn Auf wie ein Mann gegen sie los. Sie beschossen sie in der Morgendämmerung mit einem Hagel von Pfeilen. Da ging es bei den Muslimen drunter und drüber. Sie ergriffen schnellstens die Flucht, nachdem sie völlig von Angst und Schreck ergriffen waren. Einige von ihnen liefen in Windeseile davon.


Abu Sufjan Ibn Harb sagte mit einem Lächeln der Schadenfreude über jene, die tags zuvor die Kuraisch besiegt hatten, auf den Lippen: "Ihre Flucht wird erst durch das Meer ein Ende finden." Schaiba Ibn Uthman Ibn Abu Talha sagte: "Heute räche ich mich an Muhammad", denn sein Vater war in der Schlacht von Uhud gefallen. Kaiada Ibn Hanbal meinte: "Heute ist es aus und vorbei mit dem Zauber." Da entgegnete ihm sein Bruder Safwan: "Schweig - möge Allah dir den Mund schließen! Bei Allah , es ist mir lieber, dass mich ein Mann von den Kuraisch beherrscht als ein Mann von den Hawazin." Diese Worte wurden gewechselt, als es im Heer drunter und drüber ging und die Stämme einer nach dem andern besiegt und durch nichts zurückgehalten am Propheten bei der Nachhut vorbeiliefen.

 

Festigkeit und Entschlusskraft Muhammads (s.a.s.)

Was sollte Muhammad (s.a.s.) nun wohl tun?! Sollten die Opfer von zwanzig Jahren in diesem Augenblick der Morgendämmerung verloren gehen! Hatte sein Herr SICH von ihm zurückgezogen? War die Hilfe Allahs (t.) für ihn zu Ende?! 0 nein! Dem war nicht so! Dafür werden Nationen vernichtet und sterben Völker! Für diesen Tod, den Muhammad (s.a.s.) riskierte, auf dass der Sieg vielleicht im Tod für die Religion Allahs (t.) bestünde. Und wenn ihre Frist kommt, können sie nicht eine Stunde zurückbleiben noch vorangehen.


Muhammad (s.a.s.) blieb standhaft an seinem Platz. Eine Gruppe von Muhadschirun und Ansar umgab ihn, und auch seine Angehörigen waren bei ihm. Er begann die Leute, wenn sie fliehend an ihm vorbeirannten, anzurufen:


"Wohin, ihr Leute! Wohin!" Doch die Leute waren so vom Schreck erfasst, dass sie nichts hörten. In ihrer Vorstellungskraft lebten nur die Hawazin und Thakif, die aus ihrem Schutz von den Gipfeln herabkämen und sie verfolgten, bis sie sie vernichteten. Ihre Ahnung trog nicht, denn die Hawazin kamen aus ihren Stellungen hervor, ihnen voran ein Mann auf einem roten Kamel, in seiner Hand ein langer Speer mit einer schwarzen Fahne an der Spitze. Wenn immer er die Muslime erreichte, stach er mit seinem Speer zu. Die Hawazin und Thakif sowie ihre Bundesgenossen kamen hinter ihm herab und stachen ebenfalls zu.


Muhammads (s.a.s.) Eifer entbrannte. Er wollte mit seiner weißen Mauleselin rasch in die Mitte dieses fließenden Stroms feindlicher Männer vordringen; dann sollte Allah (t.) entscheiden. Doch Abu Sufjan Ibn Al Harith Ibn Abdul Muttalib hielt die Zügel seiner Mauleselin fest und hinderte sie daran, vorwärts zu gehen

 

Al Abbas ruft die Leute

Al Abbas Ibn Abdul Muttalib war ein kräftiger Mann mit starker, laut schallender Stimme. Also rief er so, dass es alle Leute überall hören konnten. "0 ihr Ansar, die ihr Unterkunft gewährtet und halft! 0 ihr Muhadschirun, die ihr unter dem Baum euer Treuegelöbnis ablegtet! Muhammad lebt, so kommt her!" Al Abbas wiederholte den Ruf, bis sein Echo von allen Seiten des Tals widerhallte.


Da geschah das Wunder: Die Beteiligten von Al Akaba hörten den Namen Al Akaba. Da gedachten sie Muhammads (s.a.s.) und ihres Abkommens und ihrer Ehre. Die Muhadschirun hörten den Namen Muhammad (s.a.s.) und gedachten ihrer Opfer und ihrer Ehre. Sie alle hörten von der Ruhe und Standhaftigkeit Muhammads (s.a.s.) unter wenigen der Muhadschirun und Ansar - gleich seiner Standhaftigkeit am Tag von Uhud - angesichts dieses vorrückenden Feindes. Sie stellten sich vor, was für ein Sieg der Polytheisten über die Religion Allahs (t.) dadurch entstünde, dass sie ihn im Stich lassen würden. Unterdessen hatte das Rufen von Al Abbas nicht aufgehört, in ihren Ohren zu gellen. Sein Echo ließ ihr Herz höher schlagen. Da riefen sie von allen Seiten: "Hier sind wir zu Diensten!" und kehrten tapfer zum Schlachtfeld zurück.

 

Rückkehr und Todesmut der Muslime

Muhammad (s.a.s.) begann, wieder zuversichtlich zu werden, als er sie zurückkommen sah. Die Hawazin waren inzwischen von ihren Stellungen herabgekommen und standen den Muslimen von Angesicht zu Angesicht im Tal gegenüber. Der Tag war bereits angebrochen, und das Licht hatte die Morgendämmerung verdrängt. Einige Hunderte sammelten sich um den Gesandten Allahs , die den Stämmen entgegentraten und ihnen standhielten. Ihre Zahl begann zuzunehmen. Durch ihre Rückkehr verstärkte sich die Entschlusskraft derer, die zuvor schwach geworden waren. Die Ansar begannen zu rufen: "0 Ansar!" Dann riefen sie: "0 Chazradsch!" Muhammad (s.a.s.) betrachtete das Gemetzel der Leute. Er sah, dass die Gefechte heftiger wurden und die Moral seiner Männer sich hob und sie ihre Feinde töteten. Schließlich rief er: "Jetzt ist die Schlacht entbrannt. Allah weicht von SEINEM Versprechen für SEINEN Gesandten nicht ab." Dann bat er Al Abbas, ihm eine Handvoll Steine zu geben. Er warf sie dem Feind ins Gesicht und sagte dabei: "Mögen die Gesichter verunstaltet werden."

 

Sieg und Beutenahme der Muslime

Die Muslime stürzten sich in die Schlacht und nahmen den Tod auf dem Wege Allahs (t.) leicht. Sie glaubten, dass der Sieg unausweichlich kommen müsse und dass derjenige von ihnen, der als Märtyrer fiel, einen größeren Anteil am Sieg hatte als der, der am Leben blieb. Der mutige Einsatz war so groß, dass die Hawazin und Thakif und die mit ihnen waren einsahen, dass jeder Widerstand nutzlos war. Dass sie schließlich der Vernichtung ausgesetzt waren und besiegt flohen, ohne über irgendetwas Kontrolle zu haben. Sie ließen ihre Frauen und Kinder als Beute für die Muslime, deren Ausbeute an jenem Tag 22.000 Kamele, 40.000 Schafe und 4.000 silberne Schilde betrug. Die Gefangenen, deren Zahl sechstausend betrug, wurden unter Bewachung zum Wadi Al Dschirana gebracht. Dort wurden sie untergebracht, bis die Muslime von der Verfolgung ihres Feindes und der Belagerung der Thakif in At Taif zurückkehrten.

 

Die Muslime verfolgen ihren Feind

Die Muslime verfolgten ihren Feind. Sie wurden umso mehr zu dieser Verfolgung angespornt, nachdem der Gesandte verkündet hatte, wer einen Polytheisten töte, der dürfe dessen Hab und Gut an sich nehmen. Ibn Ad Dughunna erreichte ein Kamel mit einer Sänfte darauf, in der er eine Frau vermutete, die er als Beute nehmen zu können hoffte. Also ließ er das Kamel niederknien. Aber es war ein alter Mann, von dem der Jüngling nicht wusste, dass es Duraid Ibn As Simma war. Duraid fragte Rabia, was er von ihm wolle. Dieser antwortete: "Ich werde dich töten", und stürzte sich mit seinem Schwert auf ihn. Doch ohne Erfolg. Duraid sagte: "Deine Mutter hat dich schlecht bewaffnet! Nimm mein Schwert hinter dem Sattel und schlage mich damit. Und zwar oberhalb der Halskette und unterhalb des Kopfes. Denn so habe ich die Männer geschlagen. Dann geh zu deiner Mutter und teile ihr mit, dass du Duraid Ibn As Simma getötet hast. Bei Allah , einst habe ich deine Frauen verteidigt." Als Rabia zu seiner Mutter zurückgekehrt war und ihr all jenes mitgeteilt hatte, sagte diese: "Möge Allah deine Hand verbrennen. Er sagte dies, um uns an seine Wohltat für dich zu erinnern. Denn, bei Allah , er hat bereits drei Mütter für dich an einem einzigen Morgen freigelassen: Mich, meine Mutter und die Mutter deines Vaters."


Die Muslime verfolgten die Hawazin, bis sie Autas erreichten. Dort fielen sie über sie her und brachten ihnen eine schlimme Niederlage bei. Sie nahmen in Besitz, was sie an Frauen und Vermögen wegbringen konnten, und kehrten damit zu Muhammad (s.a.s.) zurück.
Was Malik Ibn Auf An Nadri betraf, so hielt er eine Weile stand. Dann flohen er und seine Leute mit den Hawazin, bis sie sich bei Nachia von ihnen trennten. Dann wandte er sich nach At Taif und nahm dort Zuflucht

 

Vollständige Niederlage der Polytheisten

So waren der Sieg der Gläubigen bestätigt und die Niederlage der Polytheisten vernichtend - nach dem Schreck, der die Muslime in der Morgendämmerung getroffen hatte, als die Polytheisten sich wie ein Mann auf sie gestürzt, sie besiegt und ihre Reihen vollkommen durcheinandergebracht hatten. Der Sieg der Gläubigen wurde noch bestärkt durch die Festigkeit Muhammads (s.a.s.) und der kleinen Gruppe, die ihn umgeben hatte. In diesem Zusammenhang wurden die Worte des Erhabenen geoffenbart:


"Allah hat euch schon oft zur rechten Zeit den Sieg geschenkt sowie am Tag von Hunain, als ihr auf eure Menge stolz wäret; doch sie nützte euch nichts, und die Erde wurde euch eng, obwohl sie geräumig ist, sodann wandtet ihr euch zur Flucht. Dann sandte Allah die IHM entstammende, innere Ruhe auf SEINEN Gesandten und die Gläubigen nieder und sandte Soldaten, die ihr nicht sähet, und strafte die Ungläubigen; und das ist der Lohn der Ungläubigen. Danach wendet SICH Allah zu, wem ER will, denn Allah ist vergebend und barmherzig. 0 ihr, die ihr glaubt, die Polytheisten sind fürwahr unrein, also sollen sie sich nach diesem ihrem Jahr nicht der heiligen Moschee nähern. Und solltet ihr Armut befürchten, so wird Allah euch aus SEINEM Überfluss versorgen, wenn ER will. Allah ist fürwahr wissend und weise, " (9, V. 25-28)

 

Der Preis des Sieges

Die Muslime erlangten diesen Sieg jedoch nicht billig. Sie bezahlten vielmehr einen hohen Preis. Sie hätten ihn vielleicht nicht bezahlen müssen, wenn sie nicht anfangs weggelaufen und in die Flucht geschlagen worden wären, so dass Abu Sufjan über sie sagte: "Bis sie beim Meer angelangt sind, wird sie nichts zurückhalten." Sie bezahlten den hohen Preis an Männern und Helden, die in der Schlacht als Märtyrer starben. Wenn die Biographien auch nicht alle Gefallenen aufzählen, so erwähnen sie doch, dass zwei Stämme der Muslime ganz oder nahezu vernichtet wurden. Der Prophet betete für ihre Seelen in der Hoffnung, dass Allah (t.) sie ins Paradies einlassen würde.


Trotz allem aber war es ein Sieg. Ein vollkommener Sieg, durch den die Muslime ihre Gegner überwanden und mehr von ihnen erbeuteten und gefangen nahmen als je zuvor. Gleich um welchen Preis ist der Sieg alles im Kampf, sofern er mit einem ehrenhaften Sieg endet. Deshalb waren die Muslime froh über das, womit Allah (t.) sie belohnt hatte und blieben voller Erwartung auf die Verteilung der Kriegsbeute und die Rückkehr mit der Beute.


Doch Muhammad (s.a.s.) wollte einen prachtvolleren und ruhmreicheren Sieg. Wenn es also Malik Ibn Auf war, der diese Truppen angeführt und dann nach ihrer Niederlage bei den Thakif in At Taif Zuflucht genommen hatte, so sollten die Muslime At Taif belagern. So war Muhammad (s.a.s.) mit Chaibar nach Uhud verfahren und mit den Kuraiza nach Al Chandak. Vielleicht gedachte er in dieser Lage des Tages, an dem er Jahre vor der Hidschra nach At Taif gezogen war, um seine Bevölkerung zum Islam aufzurufen. Doch sie hatten ihn verspottet, und ihre Jungen hatten ihn mit Steinen beworfen. Er war deshalb gezwungen gewesen, vor ihren Verfolgungen in einem Garten Zuflucht zu nehmen, in dem es Weinstöcke gab. Vielleicht dachte er daran, wie er damals allein und schwach davongegangen war, ohne Kraft noch Stärke außer der Kraft und Stärke Allahs (t.) und außer dieses gewaltigen Glaubens, der sein Herz erfüllte und Berge versetzen konnte. Heute kam er mit einer Heerschar von Muslimen nach At Taif, dergleichen die arabische Halbinsel im Verlauf ihrer Geschichte noch nicht erlebt hatte

 

Die Belagerung von At Taif

Muhammad (s.a.s.) befahl also seinen Gefährten, nach At Taif zu ziehen, um die Thakif mit Malik Ibn Auf an ihrer Spitze dort zu belagern. At Taif war eine befestigte Stadt, die wie die meisten Städte der Araber jener Zeit verschließbare Tore hatte. Ihre Einwohner waren im Belagerungskrieg erfahren. Sie verfügten über umfangreiches Vermögen, wodurch sie ihre Festungen zu den sichersten machen konnten. Auf ihrem Marsch dorthin kamen die Muslime an Lija vorbei, wo eine Privatfestung von Malik Ibn Auf stand. Sie zerstörten diese ebenso wie den Garten eines Mannes von Thakif.


Als die Muslime At Taif erreichten, wies der Prophet sein Heer an, in der Nähe von dort zu lagern. Er versammelte seine Gefährten, um darüber nachzudenken, was sie tun sollten. Kaum dass die Thakif sie jedoch von ihren Befestigungen herab gesehen hatten, beschossen sie sie mit Pfeilen und töteten eine Gruppe von ihnen. Es war für die Muslime nicht leicht, diese sichere Festung zu stürmen. Es sei denn, sie würden auf andere Mittel zurückgreifen als die, die sie seit jenem Tag, als sie die Kuraiza und Chaibar belagerten, kannten. Würden sie, indem sie sich mit der Belagerung begnügten, erreichen, die Thakif auszuhungern und damit zum Aufgeben zwingen? Und wenn sie sie angreifen wollten, was könnten dann diese neuen Mittel sein, womit sie sie angreifen würden? Diese Dinge erforderten Überlegung und Zeit. Das Heer sollte sich deshalb außer Reichweite der Pfeile zurückziehen, damit keiner der Männer von den Muslimen mehr getötet würde. Dann sollte Muhammad (s.a.s.) darüber nachdenken, was zu tun war.

 

Die Moschee von At Taif

Muhammad (s.a.s.) befahl dem Heer, sich außer Reichweite der Pfeile zu begeben; an einen Ort, wo später die Moschee von At Taif errichtet wurde, als At Taif sich ergeben hatte und dem Islam beigetreten war. Dieses Zurückweichen war unvermeidlich, da die Pfeile von den Thakif bereits 18 Muslime getötet und viele, darunter einen der Söhne Abu Bakrs, verletzt hatten. An einer Seite dieser außer Reichweite der Pfeile liegenden Stelle wurden zwei Zelte aus rotem Leder für die beiden Frauen des Propheten Umm Salama und Zainab aufgeschlagen. Sie begleiteten ihn bei all diesen Gefechten, seitdem er Medina verlassen hatte. Zwischen jenen beiden Zelten verrichtete Muhammad (s.a.s.) das Gebet. Wahrscheinlich wurde die Moschee von At Taif an diesem Platz errichtet

 

Das Beschießen von At Taif mit einem Katapult

Die Muslime warteten, was Allah (t.) mit ihnen und ihrem Feind tun würde. Einer der Beduinen sagte zum Propheten: "Die Thakif sind in ihrer Festung wie ein Fuchs in seinem Bau. Man kann ihn nicht daraus vertreiben, es sei denn durch langes Verharren. Wenn du ihn ließest, würde dich nichts Schlechtes von ihm treffen." Es war jedoch, als fiele es Muhammad (s.a.s.) schwer umzukehren, ohne den Thakif Verluste zugefügt zu haben. Die Banu Daus, einer der unterhalb Mekkas lebenden Stämme, hatten Kenntnis vom Katapultschießen und vom Angriff von Befestigungen unter dem Schutz von Panzerwagen. At Tufail, einer ihrer Anführer, hatte Muhammad (s.a.s.) seit dem Kriegszug gegen Chaibar begleitet und war auch bei der Belagerung von At Taif bei ihm. Da schickte ihn der Prophet zu seinen Leuten, um sie um Hilfe zu bitten. Er kehrte mit einer Gruppe von ihnen mit ihrer Maschinerie zurück. Sie erreichten At Taif, nachdem die Muslime es vier Tage belagert hatten.


Die Muslime beschossen At Taif mit dem Katapult und schickten die Panzerwagen vorwärts, unter die einige von ihnen gekrochen waren. Dann zogen sie damit zur Stadtmauer von At Taif, um sie zu durchbrechen. Aber die Männer von At Taif waren so erfahren, dass sie die Muslime zwangen, die Flucht zu ergreifen. Sie erhitzten nämlich Eisenstücke im Feuer, bis sie schmolzen, und warfen diese auf die Panzerwagen und setzten sie somit in Flammen. Die Soldaten der Muslime krochen unter ihnen hervor und flohen aus Angst, verbrannt zu werden. Die Thakif beschossen sie mit Pfeilen und töteten einen Teil von ihnen. Also führten auch diese Anstrengungen zu keinem Erfolg. Die Muslime konnten die Widerstandsfähigkeit dieser Festung nicht brechen

 

Abschneiden und Verbrennen der Weinstöcke

Was konnten sie nun noch tun? Muhammad (s.a.s.) dachte lange darüber nach. Aber hatte er nicht die Banu An Nadir besiegt und sie aus ihren Wohnstätten vertrieben, indem er ihre Palmen verbrannte?! Und die Trauben von At Taif waren wertvoller als die Palmen der Banu An Nadir. Denn es waren Trauben, die in ganz Arabien einen so bekannten Namen hatten, dass At Taif sich damit bei den fruchtbarsten arabischen Ländern rühmen konnte. Es wurde zu einer Oase, als sei es das Paradies inmitten der Wüste.


Auf Befehl Muhammads (s.a.s.) begannen die Muslime mit der Verwirklichung, die Weinstöcke, die heute noch so berühmt sind wie damals, abzuschneiden und zu verbrennen. Die Thakif sahen das und waren sicher, dass Muhammad (s.a.s.) es damit ernst meinte. Sie ließen ihm mitteilen, er solle die Weinstöcke, wenn er wolle, für sich nehmen. Er solle sie wegen Allahs (t.) und der engen Verwandtschaftsbeziehungen zwischen ihm und ihnen lassen. Muhammad (s.a.s.) ließ daraufhin seine Leute innehalten. Dann rief er zu den Thakif, er werde den, der aus At Taif zu ihm komme, freilassen. Da flohen etwa 20 seiner Einwohner zu ihm. Von diesen erfuhr er, dass sich in den Festungen Vorräte befänden, die lange Zeit reichen würden.


Da erkannte er, dass die Belagerung sich in die Länge ziehen würde. Und dass seine Truppen die Rückkehr wünschten, um die Beute, die sie gemacht hatten, aufzuteilen. Wenn er darauf bestünde zu bleiben, wäre ihre Geduld zu Ende. Zudem standen die heiligen Monate bereits bevor, in denen ja kein Kampf stattfinden durfte. Deswegen zog er es vor, die Belagerung einen Monat nach ihrem Beginn aufzuheben. Der Monat Dhul Kida hatte bereits begonnen, weshalb er mit seinem Heer zurückkehrte, um die Umra durchzuführen. Er erwähnte, er werde nach Ablauf der heiligen Monate erneut für At Taif gerüstet sein.

 

Die Delegation der Hawazin fordert ihre Gefangenen zurück

Muhammad (s.a.s.) und die Muslime verließen At Taif und kehrten nach Mekka zurück, bis sie bei Al Dschirana lagerten, wo sie ihre Beute und Gefangenen zurückgelassen hatten. Dort stiegen sie ab, um aufzuteilen. Der Gesandte sonderte das Fünftel für sich ab und verteilte den Rest auf seine Gefährten.


Während sie in Al Dscharana waren, kam eine Delegation von den Hawazin, die bereits Muslime geworden waren. Sie hofften, Muhammad (s.a.s.) werde ihnen ihr Vermögen, ihre Frauen und ihre Kinder zurückgeben, nachdem sie lange von ihnen getrennt gewesen waren und sie die Bitternis dessen, was ihnen zugestoßen war, gekostet hatten. Die Delegation kam vor Muhammad (s.a.s.), und einer von ihnen sprach ihn an: "0 Gesandter Allahs . Unter den Gefangenen befinden sich deine Tanten und Kindermädchen, die dich pflegten. Hätten wir Al Harith Ibn Abu Schamr oder An Numan Ibn Al Mundhir gestillt, und hätten sie dann mit uns getan, was du mit ihnen getan hast, hätten wir auf ihr Mitleid und ihre Wohltat uns gegenüber gehofft. Und du bist der beste von denen, die gepflegt wurden."


Sie hatten nicht unrecht, Muhammad (s.a.s.) an seine Verwandtschaftsbeziehungen mit ihnen zu erinnern. Denn unter den Gefangenen war eine alte Frau, die die muslimischen Soldaten hart behandelten. Da sagte sie zu ihnen: "Bei Allah , wisset, ich bin eine Milchschwester eures Gefährten." Sie glaubten ihr nicht und brachten sie zu Muhammad (s.a.s.). Da erkannte er sie. Sie war Asch Schaima Bint Al Harith Ibn Abd Al Uzza. Muhammad (s.a.s.) ließ sie näherkommen. Er breitete sein Gewand für sie aus und ließ sie darauf sitzen. Er stellte ihr frei, ob sie bleiben wollte oder er sie beschenken und an ihre Leute zurückgeben sollte. Sie entschied sich, zu ihren Leuten zurückzukehren.


Bei dieser Verbindung zwischen Muhammad (s.a.s.) und diesen Leuten, die als Muslime von den Hawazin zu ihm kamen, war es natürlich, dass er sich gütig zeigte und ihre Bitte erfüllte. Denn so verhielt ersieh stets gegenüber jedem, der ihm einmal einen Gefallen getan hatte. Es war seine Art, sich für einen Gefallen erkenntlich zu zeigen. Güte gegenüber dem Traurigen lag in seiner Natur. Als er ihre Worte gehört hatte, fragte er sie: "Sind euch eure Kinder und Frauen lieber oder euer Vermögen?" Sie erwiderten: "0 Gesandter Allahs . Du hast uns die Wahl gelassen zwischen unserem Vermögen und unseren Verwandten! Gib uns lieber unsere Frauen und unsere Kinder zurück, denn die sind uns lieber." Da sagte Muhammad (s.a.s.) : "Was mir und den Banu Abdul Muttalib gehört, ist euer. Und wenn ich das Mittagsgebet mit den Leuten verrichtet habe, dann steht auf und sagt: "Wir bitten um Fürsprache des Gesandten Allahs bei den Muslimen und um Fürsprache der Muslime beim Gesandten Allahs für unsere Kinder und Frauen." Dann werde ich euch geben und für euch bitten." Die Hawazin handelten den Worten des Propheten entsprechend, und er antwortete ihnen: "Was mir und den Banu Abdul Muttalib gehört, ist euer."

 

Rückgabe der Gefangenen der Hawazin

Die Muhadschirun sagten: "Was uns gehört, gehört dem Gesandten Allahs ." Desgleichen äußerten sich die Ansar. Al Akra Ibn Habis, der für die Tamim sprach, und Ujaina Ibn Hisn lehnten jedoch ab. Ebenso Al Abbas Ibn Mirdas, der für die Banu Sulaim sprach. Die Banu Sulaim waren mit der Ablehnung von Al Abbas allerdings nicht einverstanden. Da sagte der Prophet: "Wer von euch an seinem Recht auf diese Gefangenen festhält, der soll bei Verzicht auf jeden Menschen das Sechsfache von den ersten Gefangenen bekommen, die ich beim nächsten Mal mache." So wurden den Hawazin ihre Frauen und Kinder zurückgegeben, nachdem sie ihre Annahme des Islam verkündet hatten.


Muhammad (s.a.s.) befragte die Delegation der Hawazin über Malik Ibn Auf An Nadri. Als er erfuhr, dass er sich noch immer mit den Thakif in At Taif befand, bat er sie, jenem mitzuteilen, dass er, wenn er als Muslim zu ihm käme, ihm seine Angehörigen, sein Vermögen und 100 Kamele geben werde. Als Malik vom Versprechen des Gesandten erfuhr, zögerte er nicht, sein Pferd zu satteln, ohne dass die Thakif es bemerkten, und von ihnen fortzureiten, bis er beim Gesandten ankam. Da gab er seine Annahme des Islam bekannt und nahm seine Angehörigen, sein Vermögen und hundert Kamele entgegen.

 

Angst der Leute vor dem Verlust der Beute

Die Leute überkam Furcht. Sollte Muhammad (s.a.s.) derartige Angebote des öfteren all jenen machen, die zu ihm kamen, würde ihr Anteil an der Beute abnehmen. Da beharrten sie darauf, dass jeder seine Beute nehme und flüsterten miteinander darüber. Als der Prophet dies hörte, stellte er sich neben ein Kamel, nahm ein Härchen aus seinem Höcker zwischen seine Finger, hob es hoch und sagte: "0 ihr Leute. Bei Allah , außer dem Fünftel steht mir von eurer Beute noch nicht einmal dieses Härchen zu. Und das Fünftel wird euch zurückgegeben." Er forderte jeden auf, das, was er erbeutet hatte, zurückzugeben, so dass eine gerechte Verteilung gewährleistet war. "Und wer etwas ungerechterweise nimmt, und sei es eine Nadel, den überkommt bis zum Tag der Auferstehung Schande, Feuer und Schmach."


Muhammad (s.a.s.) sagte dies erzürnt, nachdem sie ihm sein Gewand zurückgegeben hatten, das sie ihm genommen hatten, und er unter ihnen gerufen hatte: "Gebt mir mein Gewand zurück, o Leute. Bei Allah , gehörte euch soviel wie Tihama Bäume hat, ich hätte es unter euch verteilt, und ihr hättet mich weder geizig noch feige noch als Betrüger gefunden." Dann sonderte er das Fünftel von der Beute ab und gab davon den ihm verfeindetsten Leuten einen zusätzlichen Teil zu ihrem Anteil. Dann gab er Abu Sufjan, dessen Sohn Muawija, Al Harith Ibn Al Harith Ibn Kaiada, Al Harith Ibn Hischam, Suhail Ibn Amr, Huwaitib Ibn Abd Al Uzza und den übrigen Edlen und Oberhäuptern der Stämme, die er nach der Einnahme Mekkas besänftigen wollte, je 100 Kamele. Denen, die außer ihnen Rang und Stellung hatten, gab er 50 Kamele. Es waren Dutzende, denen er gab.


An jenem Tag erschien Muhammad (s.a.s.) äußerst großzügig. Was dazu führte, dass die Feinde von gestern ihn aufs höchste lobten. Er beließ niemanden von denen, deren Herzen besänftigt werden sollten, ohne sein Verlangen zu stillen. Er gab Abbas Ibn Mirdas eine Anzahl Kamele, die diesen nicht zufrieden stellte. Er tadelte Muhammad (s.a.s.), dass er Ujaina und Al Akra und andere besser als ihn behandelt habe. Da sagte der Prophet: "Geht mit ihm und gebt ihm mehr." Da gaben sie ihm, bis er zufrieden war.

 

Die Ansar und die Gabe an die, deren Herzen besänftigt werden sollten

Doch ließ das, womit der Prophet die Herzen derer, die gestern noch seine Feinde waren, besänftigte, die Ansar untereinander über das Handeln des Gesandten sprechen. Sie sagten zueinander: "Bei Allah , der Gesandte Allahs hat seine Leute gefunden." Sad Ibn Ubada war dafür, dem Propheten die Rede der Ansar zu überbringen und sie darin zu unterstützen. Da sagte der Prophet zu ihm: "Versammle mir deine Leute an diesem Platz." Da rief sie Sad zusammen. Der Prophet kam zu ihnen, und folgender Dialog fand statt:


Muhammad (s.a.s.): "0 ihr Ansar, was für eine Rede wurde mir von euch überbracht und was für ein Groll, den ihr in euch findet?! Kam ich nicht zu euch, als ihr im Irrtum wart, und leitete euch Allah nicht recht? Ihr wart bedürftig, und Allah beschenkte euch reichlich. Ihr wart Feinde, und Allah versöhnte eure Herzen! Ist es nicht so?"
Al Ansar: "Doch! Allah und SEIN Gesandter sind am gütigsten und vorzüglichsten."
Muhammad (s.a.s.): "Antwortet ihr denn nicht, o Ansar?!"


Al Ansar: "Womit sollen wir dir antworten, o Gesandter Allahs ? Allah und SEINEM Gesandten gebühren die Güte und der Vorzug."
Muhammad (s.a.s.): "Bei Allah , wenn ihr wolltet, hättet ihr folgendes gesagt und recht gehabt - und es wäre euch fürwahr geglaubt worden -: "Du bist zu uns gekommen, als man dich als Lügner hinstellte, und wir glaubten dir. Du wurdest im Stich gelassen, und wir halfen dir. Du wurdest vertrieben, und wir gewährten dir Unterkunft. Du warst bedürftig, und wir unterstützten dich." 0 ihr Ansar, hegt ihr diesen Groll wegen einer Kleinigkeit im Diesseits, mit der ich Menschen besänftigte, damit sie dem Islam beitreten, nachdem ich euch den Islam anvertraut habe! Seid ihr, o ihr Ansar, denn nicht damit zufrieden, dass die Leute mit Schafen und Kamelen weggehen und ihr mit dem Gesandten Allahs zu euren Kamelsätteln zurückkehrt! Bei DEM, in DESSEN Hand Muhammads Seele ruht, auch wenn es die Auswanderung nicht gegeben hätte, wäre ich einer der Ansar gewesen. Und würden die Menschen einen Bergpfad beschreiten und die Ansar einen anderen Bergpfad, würde ich den Bergpfad der Ansar gehen. 0 Allah , hab Erbarmen mit den Ansar und den Kindern und Kindeskindern der Ansar."


Der Prophet hielt diese Rede voller Ergriffenheit und überflutend von Liebe für jene, die ihm ihr Treuegelöbnis gegeben und ihm geholfen hatten und durch ihn stark geworden waren und ihn gestärkt hatten. Seine Bewegtheit war so stark, dass die Ansar weinten und sagten: "Wir sind mit dem Gesandten Allahs als Anteil zufrieden."
So zeigte der Prophet seine Abneigung gegen dieses Vermögen, das er in Hunain erbeutet hatte und das so umfangreich war wie keine Beute zuvor. Er machte es zu einem Mittel, die Herzen jener zu besänftigen, die bis vor wenigen Wochen Polytheisten gewesen waren, damit sie in der neuen Religion das Glück im Diesseits und im Jenseits erkannten. Und wenn dieses Vermögen Muhammad bei der Aufteilung auch Sorgen bereitete, so dass die Muslime ihm beinahe misstrauten, und wenn er die Ansar durch das, was er denen gab, deren Herzen besänftigt werden sollten, auch erzürnte, so zeigte er dennoch Gerechtigkeit, Weitsicht und gute Politik. Es versetzte ihn in die Lage, mit diesen Tausenden von Arabern zurückzukehren. Alle waren zufriedenen Herzens und bereit, ihr Leben auf dem Wege Allahs (t.) herzugeben.


Der Gesandte zog von Al Dschirana nach Mekka zur Umra. Als er seine Umra beendet hatte, bestimmte er Attab Ibn Usaid zu seinem Stellvertreter in der Mutter der Städte. Er ließ Muadh Ibn Dschabal bei ihm, um die Leute in ihrer Religion zu unterrichten und sie den Qur´aan zu lehren. Er, die Ansar und die Muhadschirun kehrten nach Medina zurück. Der Prophet sollte sich dort aufhalten, bis Allah (t.) ihm seinen Sohn Ibrahim schenkte, Er sollte eine Zeitlang etwas zur Ruhe kommen im Leben, um sich dann auf den Kriegszug gegen Tabuk in Asch Scham vorzubereiten.

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